Arbeiten im Rebbau: April/Mai 2020

In den letzten Jahren gab das Auftreten und die Bekämpfung des Falschen und Echten Rebenmehltaus viel zu diskutieren.


Thierry Wins
Agroscope

Mehltaubehandlungen

 Im letzten Jahrzehnt ist eine Tendenz zu immer früheren Primärinfektionen am Standort Wädenswil aufgezeichnet worden. Das Prognosemodell «Agrometeo» bestätigt dies. In Anbetracht dessen muss die Bekämpfungsstrategie jedes Jahr neu überdacht und angepasst werden. Häufig wird die erste Behandlung zu spät durchgeführt und die Intervalle liegen zu weit auseinander (12 bis 14 Tage).
 

Falscher Rebenmehltau (Peronospora)

Nach Erreichen der Keimbereitschaft der Wintersporen, abhängig von der Temperatursumme und der Feuchtigkeit, kommt es zu Primärinfektionsbedingungen und zu Ölflecken (später weisser Pilzrasen). Diese sporulieren über die ganze Vegetation und verursachen Folgeinfektionen. Es werden alle grünen Rebteile befallen. Der Neuzuwachs an Blättern muss besonders geschützt werden. Es kommt sonst zu Blattfall. Ebenfalls werden auch die Gescheine befallen, dies kann bis zu einem totalen Ertragsausfall führen.

 

Abb. 1: Falscher Rebenmehltau (Plasmopara viticola).

 


Echter Rebenmehltau (Oidium)    

Feuchte und vor allem warme Witterung stellen für diesen Pilz ideale Bedingungen dar. ...