Bei Trockenstress sollten ertragsstarke Stöcke entlastet werden. (© Agroscope)

Arbeiten im Rebbau Mai 2024

Die nächste Hitze kommt bestimmt: Der Sommer 2023 wird uns noch lange als drittwärmster Schweizer Sommer in Erinnerung bleiben. Aufgrund der steigenden Sommertemperaturen werden diverse Anpassungen nötig.

Artikel von:
Thierry Wins
Agroscope
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 07 / 2024 , S. 26
Die Durchschnittstemperatur von Juni bis August lag im landesweiten Mittel 1.9 ° C über der Norm 1991 bis 2020. Seit Messbeginn 1864 entspricht dies dem drittwärmsten Sommer in der Schweiz (Abb. 1). Es erstaunt, dass trotz ausbleibenden Niederschlägen in den Sommermonaten die Trockenschäden in den Weinbergen nur lokal auftraten und die Reben trotzdem wuchsfreudig waren. Durch die hohe Assimilationsleistung erreichten die Mostwerte bereits Ende August resp. Anfang September ungeahnte Höhen. Der Lesebeginn fiel mancherorts dementsprechend früh aus. Die Erkenntnisse aus dem Sommer 2023 geben Anlass, weinbauliche Anpassungsstrategien gegenüber heissen und trockenen Sommermonaten zu machen.  

Folgen anhaltender Trockenheit

Vor allem Junganlagen vom Pflanzjahr beginnend bis zum dritten, vierten Standjahr sind besonders trockengefährdet. Die Wurzeln müssen erst tiefere Bodenschichten erreichen, um eine genügende Wasseraufnahme zu gewährleisten. Sehr problematisch sind bei Trockenheit nachgepflanzte Reben in bestehenden Anlagen. Hier müssen die Jungreben mit den älteren Rebstöcken um die knappen Wasserressourcen ...