Wir dürfen von einem sehr guten Rebjahr sprechen, das sich ertrags- und qualitäts-mässig positiv in Rebberg und Keller niedergeschlagen hat. Die Verkäufe dagegen ziehen nicht überall wie gewohnt an, was einer etwas gedrückten Kaufstimmung der Konsumierenden zuzuschreiben ist. Die allgemeine wirtschaftliche Lage ist mit Unsicherheiten behaftet.
Was sich jedoch aufgeklärt hat, ist das politische Kräfteverhältnis auf nationaler Ebene. Hier konnte die Anzahl Parlamentarierinnen und Parlamentarier mit bäuerlichem Hintergrund um 25 % gesteigert werden. Neu vertreten 40 Politikerinnen und Politiker im National- und Ständerat die Anliegen der Landwirtschaft – dies zusammen mit vielen weiteren, die der Landwirtschaft nahestehen. Eine erste Kostprobe war die Abstimmung über das Budget 2024, bei der beide Kammern einer Erhöhung der Weinwerbung auf neun Millionen zugestimmt haben. Das ergibt eine Planungssicherheit für die Basiswerbung des Schweizer Weins.
Neue Möglichkeiten
Für den BDW bedeutet das, dass wir auch im neuen Jahr unsere Anlässe durchführen können, neu ebenfalls im Weintourismusbereich. Für die Regionen heisst das, dass sie uns vermehrt ihre regionalen Kampagnen und Anlässe einreichen können. Bis Ende Jahr wird ein Leitfaden hierfür bereitstehen.
Ein Thema, das die Weinbranche auf nationaler Ebene beschäftigt, ist der «nachhaltige Schweizer Wein». Ende März hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) dieses Projekt abgelehnt. Auch der BDW hatte zunehmend Mühe mit der Stossrichtung zu noch mehr ökologischen Massnahmen. Darum hat er an seiner Wintersitzung im November das Thema nochmals aufgenommen. Jede kantonale Branche hat sich dazu geäussert. Wir sind daran, eine wertschöpfende Nachhaltigkeit zu entwickeln, die den gemeinsamen Nenner der Deutschschweiz darstellt. Dieser wird soziale Aspekte wie Berufsbildung und Nachfolgeregelung umfassen, damit unser Beruf auch für kommende Generationen erstrebenswert bleibt. In den Vordergrund wird die Wirtschaftlichkeit gestellt, damit die Einkommen für die Zukunft gesichert bleiben. Eine ökologische Weiterentwicklung soll zudem die Reduktion der Emissionen zum Ziel haben. Die Deutschschweizer Weinbranche sieht der Zukunft positiv und mit Gelassenheit entgegen. Wir werden uns auch im neuen Jahr mit Kräften für die Interessen der Winzer- und Kellereibetriebe einsetzen.
In diesem Sinne wünschen wir allen frohe Festtage.