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Besuch bei Anna Barbara von der Crone und Paolo Visini

Wein an Orten herzustellen, wo andere Ferien machen, scheint verlockend. Dennoch wartet die sogenannte Sonnenstube mit vielen klimatischen und agronomischen Problemen auf, mit denen man umzugehen lernen muss. Im Rahmen unserer Tessin-Serie haben wir Anna Barbara von der Crone und Paolo Visini besucht, die es gleichwohl schaffen, hier Spitzenweine entstehen zu lassen.

Artikel von:
Markus Matzner
O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 12 / 2023 , S. 16
Südwestlich der entsetzlich hingewürfelten Gewerbezone von Lugano Süd breitet sich die «Collina d’Oro» aus, ein 469 Meter hoher Moränenhügel, der vom Luganersee zur Hälfte umfasst wird. An dessen südlichem Ende liegt das Quartier Barbengo, das politisch zur Gemeinde Lugano gehört. Dort befindet sich die Cantina Kopp von der Crone Visini. Der Weg, der aufgrund digitaler Beschriebe relativ einfach erscheint, entpuppt sich in Wahrheit als herausfordernd. Mitten in einer Rechtskurve soll gemäss GPS nach links abgebogen werden. Das Strässchen wirkt jedoch wie eine Einfahrt ins Innere eines klosterartigen Gebäudeensembles. Wagt man es trotzdem, verengt sich der Pfad auf eine Breite, dass kein Blatt Papier mehr zwischen Auto und Steinfassaden zu passen scheint. Wie hier LKWs und Traktoren durchkommen sollen, ist fraglich. Noch während wir rätseln, ob wir falsch abgebogen waren, schlängelt das Weglein an einem pittoresken Friedhof vorbei und führt etwas hoch. Da öffnet sich der Blick, und tatsächlich sehen wir ...