Betriebsökonomie: 
Muss das sein?


Das Wort Betriebsökonomie löst bei Praktikern selten Begeisterung aus. Was soll die BWL auch mit bäuerlichen Strukturen gemein haben? Leicht geht vergessen, dass letztlich sie das Rüstzeug bietet, den eigenen Betrieb besser kennenzulernen und Schwachstellen auszumerzen. Die SZOW wird im Laufe der kommenden Monate diesem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken und startet hier mit einem Dossier.


Autor_Matzner Markus
Markus Matzner
Chefredaktor Fachzeitschrift Obst- und Weinbau

Was auf den ersten Teil äusserst trocken und langweilig klingt, eröffnet bei genauerem Hinsehen Welten: Die Betriebsökonomie, umgangssprachlich auch BWL genannt, erlaubt nicht nur einen selbstkritischen Blick auf den eigenen Betrieb, sie deckt Fakten, Zahlen und Schwachstellen (z.B. den «wahren» Cashflow) auf, entlarvt Cash-Cows (also Produkte, die zwar einträglich scheinen, aber den Zenit überschritten haben), reduziert durch nüchterne Analyse die Selbstkosten, aber eine allfällige Unzufriedenheit bei Kunden oder Mitarbeitenden. BWL kann wachrütteln. Nur wer seinen Betrieb ungeschminkt und ohne rosa Brille betrachtet, kann die richtigen Weichen für die Zukunft stellen. Auch wenn nicht alle Theorien und Umsetzungsvorschläge aus dem Reich der BWL auf Dauer funktionieren (aber Hand aufs Herz: In welcher Sparte funktionieren Theorien auf ewig?), lohnt es sich, die gebotene Hilfe anzunehmen und einen Entwicklungsprozess anzustossen.


Politische Leitplanken    

Dass viele Wein- und Obstbetriebe nach «Gefühl» oder «auf Sicht» gemanagt und gelenkt werden, erstaunt aus mehrfacher Hinsicht. So steht die ...