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Birnenschorf erkennen und bekämpfen

Birnenschorf kann in Tafelobst-Erwerbsanlagen massive Probleme und Ertragsausfälle verursachen, im Feldobstbau ist die Bedeutung deutlich geringer. Wenn Schorf sich in einer Anlage festgesetzt hat, ist ihm im Rahmen der gängigen Pflanzenschutzmassnahmen kaum beizukommen und verlangt die Kombination verschiedener Massnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung.

Artikel von:
Hans-Jakob Schärer
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)
Mathias Ludwig
FiBL
Flore Araldi
FiBL
Christoph Suter
Domaine de Roveray, Aubonne
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 16 / 2024 , S. 14
Die Symptome des Birnenschorfs zeigen sich zuerst auf den Blättern und sind anfangs auch auf der Blattunterseite als kleine olive-braune Läsionen sichtbar. Frühbefall auf Früchten führt wie beim Apfelschorf zu rundlichen, oliv-schwarzen Flecken, die im weiteren Verlauf des Wachstums zu Rissen oder Deformationen führen können. Der Erreger Venturia pyrina gehört zur Pilzklasse der Ascomyceten und ist nahe mit dem Apfelschorf (Venturia inaequalis) verwandt. Auf Birne sind zwei Arten beschrieben: Venturia nashicola (Tanaka and Yamamoto 1964) auf Asiatischer Birne (Pyrus pyrifolia Nakai, P. bretschneideri Rehd., P. ussuriensis Maxim., etc.) und Venturia pirina Aderh. (Syn. V. pyrina) auf Europäischer Birne (Pyrus communis L.). Während V. pyrina überall vorkommt, wo die europäische Birne in Kultur angebaut wird, wurde V. nashicola ausserhalb von Asien bislang noch nicht beobachtet. Das Verhalten einer Sorte gegenüber Birnenschorf scheint stark mit der lokalen Populationsstruktur des Erregers zusammenzuhängen. So kann eine Sorte in einem geografischen Gebiet resistent, in einem anderen aber ...