Cryo-Genbank: Genpool der Schweizer Erdbeersorten

In der ersten «Schweizer Cryo-Genbank Erdbeeren» wird ein bedeutender Schatz lagern. Alle Erdbeersorten der Nationalen Genbank PGREL werden im Rahmen eines Projekts des Nationalen Aktionsplans (NAP) mit der Vitrifikations-Methode cryokonserviert und in Flüssigstickstoff (LN) bei -196 °C langfristig abgesichert. Diese effiziente und sichere Erhaltung der genetischen Vielfalt ist von grosser soziokultureller und züchterischer Bedeutung.


Autor_Lietha-Julia
Julia Lietha
Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, ZHAW

Anja Ineichen, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW

Christina Kägi, Fachbereich Genetische Ressourcen und Technologien, Bundesamt für Landwirtschaft, Bern


Im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) übernahm das Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) ab 2019 die Erhaltung der nationalen Beerensammlung. In den kommenden Jahren wird auf dem Campus Grüental in Wädenswil eine in vivo-Kultur von Topfpflanzen im insektendichten Gewächshaus und als Backup eine Duplikatsammlung im Flüssigstickstofftank aufgebaut.


Erhaltungsstrategie

Die Erdbeere gehört zu den vegetativ zu vermehrenden Pflanzenarten. Deshalb erfordert ihre Erhaltung einen höheren Aufwand als diejenige von Pflanzen wie z. B. Getreide, die über Samenlagerung abgesichert werden können.

Zur langfristigen Absicherung des Genpools Erdbeere wurden in der Schweiz bisher zwei Ansätze verfolgt:

  • In vivo-Sammlung
    Hierbei handelt es sich um Feldsammlungen oder Topfkulturen in insektendichten Gewächshäusern. Damit es bei dieser Erhaltungsform zu keinen Verwechslungen und Vermischungen der Akzessionen kommt, muss durch eine regelmässige Kontrolle und Überwachung der Bestände ein Ineinanderwachsen der Ausläufer zwingend verhindert werden. Zudem können v.a. in den Feldsammlungen biotische (Schädlinge, Krankheitserreger) und ...