«An der Grundidee der Initianten kommen wir nicht vorbei, aber …»

Anlässlich der Wädenswiler Weintage widmete sich eine Podiumsdiskussion der Frage, wie aus professioneller Sicht für oder gegen die Trinkwasser- resp. Pestizid-Initiative argumentiert werden kann. Die Teilnehmer waren Jean-Denis Perrochet, Bio-Winzer aus Auvernier und Mitinitiant der Pestizid-Initiative, Pierre-Henri Dubuis, Wissenschaftler bei Agroscope, Jan Waespe vom Bundesamt für Landwirtschaft und Beat Felder, Rebbaukommissär Luzern. Geleitet wurde die Diskussion von Markus Matzner, SZOW. Einen ausführlichen Video-Mitschnitt der Podiumsdiskussion finden Sie hier.


SZOW

Waren sich nicht immer einig: Jan Wespe (BLW), Pierre-Henri Dubuis (Agroscope), Jean-Denis Perrochet (Winzer, Auvernier) und Beat Felder (Rebbaukommissär Zentralschweiz).

 

 

Herr Perrochet, Sie sind biodynamischer Winzer im Kanton Neuenburg und Initiant der Pestizid-Initiative. Auf Ihrer Webseite beschreiben Sie Ihre Philosophie: Sie arbeiten mit Kompost, homöopathischen Präparaten, mit Absuden von verschiedenen Pflanzen. Von Kupfer und Schwefel ist keine Rede. Gibt es bei Ihnen keinen Echten und Falschen Mehltau, die Sie behandeln müssen?
Perrochet: Angesicht der Rebkrankheiten ist klar, dass wir Kupfer und Schwefel anwenden. Aber ich bin überzeugt, dass es in der Natur Stoffe gibt, die helfen, ohne Pestizide arbeiten zu können. Kupfer ist natürlich ein grosses Problem, man redet viel davon, vor allem unsere Gegner. Wir Winzer haben 30 – 50 Jahre lang viel zu viel Kupfer gebraucht. Man hat uns gesagt, es gehe nicht anders, um den Falschen ...