Die Apfelunterlage M200 auf dem Prüfstand

Während acht Jahren wurde die neue Apfelunterlage M200 am Versuchszentrum Laimburg (Südtirol, I) und in Klein-Altendorf bei Bonn (D) geprüft. Die im Vergleich zu M9 höheren Erträge und das etwas stärkere Wachstum deuten darauf hin, dass die Unterlage Potenzial für die Zukunft haben könnte.


Irene Hoeller_rund
Irene Höller
Versuchszentrum Laimburg (I)

Walter Guerra, Versuchszentrum Laimburg (I)
Gerhard Baab und Rolf Wemhöner, DLR Reinpfalz (D)


Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 10 / 2022 , S. 24

Die Unterlage M200, auch als AR295-6 bekannt, wurde vom damaligen Institut Horticulture Research International (heute NIAB EMR) in East Malling in Grossbritannien von Ray Watkins aus einer Kreuzung zwischen Robusta 5 und Ottawa 3 gezüchtet. Zu den Hauptzielen der englischen Unterlagenzüchtung zählen eine hohe Produktivität bei frühem Ertragseintritt und guter Fruchtgrösse, Schwachwüchsigkeit (zwischen M27 und M26) und Resistenz gegenüber Kragenfäule. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass M200 gegenüber Feuerbrand eine mittlere Toleranz aufweist, höher als jene der anfälligen Unterlage M9. 


Länderübergreifend geprüft

M200 (Abb. 1c) wird seit 2013 in einem Gemeinschaftsversuch vom Versuchszentrum Laimburg (VZL) und dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Klein-Altendorf (DLR Rheinpfalz, D), in Kombination mit Gala Simmons Buckeye® geprüft. Als Versuchsschema diente an beiden Standorten ein randomisierter Block mit 20 Bäumen pro Unterlage und einem einheitlichen Pflanzabstand von 3.2 × 1.1 m. An beiden Standorten wurden die Bäume in Baumstreifen gepflanzt, in denen seit Jahren Apfelbäume standen. Es handelt ...