Die Etikette – Das Gesicht des Weins

Der erste Eindruck zählt – nicht nur im Alltag, sondern auch in Entscheidungssituationen. Auch beim Weinkauf ist das der Fall, so ist die Weinetikette häufig das Zünglein an der Waage, ob ein Wein gekauft wird oder nicht. Nicht selten gilt das Credo «Auffallen um jeden Preis», denn nur wer auffällt, wird wahrgenommen. Doch auf welche Art und Weise zieht man den Konsumenten am erfolgreichsten in seinen Bann?


Autor_Roth Leyla
Leyla Roth-Kahrom
SZOW

Der Weinkauf stellt für den «08/15»-Weingeniesser eine Herausforderung dar: Bei Detailhändlern wie Coop, Denner, Globus, Mövenpick und viele andere stehen jeweils eine schier un überschaubare Anzahl an Weinen verschiedenster Rebsorten und von unterschiedlichsten Produzenten aus der ganzen Welt zur Auswahl. Oft entscheidet sich der Kunde bewusst für eine Weinregion, vielleicht auch noch für eine Rebsorte, doch was dann? Nicht selten wird dann jener Wein gewählt, der optisch ins Auge sticht. Sei dies nun mit grellen Farben oder einem aussergewöhnlichen Design (Abb. 1).

Da der Wein nicht degustiert und organoleptisch (d. h. aufgrund unserer Sinne nach Aussehen, Geschmack oder Geruch) bewertet werden kann, muss sich der Konsument auf andere Hinweisreize verlassen. Nach Paul Watzlawicks Axiom «man kann nicht nicht kommunizieren» (1969) ist die Weinflasche per se ein Kommunikationsmittel. Neben der Flaschenform und -schwere dient das Weinetikett als primäre Informationsquelle. Sie vermittelt gesetzlich vorgeschriebene Informationen, hat aber auch das Ziel, die Aufmerksamkeit auf ...