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Die Geschichte des Schweizer Orangenapfels

Im Rahmen des Müller-Thurgau-Jubiläumsjahres soll in jeder O+W-Ausgabe ein Thema vertieft werden, das einerseits hochaktuell ist und andererseits schon in früheren Jahren und Jahrzehnten in der Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau (SZOW) für Schlagzeilen 
gesorgt hat. Diesmal steht die Obstsorte des Jahres 2025, der Schweizer Orangenapfel, im Zentrum.

Artikel von:
Markus Matzner
Chefredaktor O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 03 / 2025 , S. 8
«Am 20. Dezember 1954 hat die Schweizerische Kommission für Obstsortenprüfung beschlossen, die Zuchtnummer Oe 208 unter der Bezeichnung ‹Schweizer Orangenapfel› als neue Sorte freizugeben.» So beginnt die Nummer 4 der Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau des Jahres 1955 (Abb. 1).   Abb. 1: Der Schweizer Orangenapfel in der SZOW 04/1955. (© O+W)   Obschon diese Meldung eine Erfolgsgeschichte ist, da die neue Sorte bereits eine fast zwanzig Jahre währende Entwicklung hinter sich hat, wirkt der Artikel nüchtern und «sec». Das mag ein Stück weit den Zeitgeist widerspiegeln, denn das Jahr 1955 war noch geprägt von der langsam eintretenden Erholung nach dem 2. Weltkrieg. Das Wirtschaftswunder steckte noch in den Kinderschuhen, auch wenn im August desselben Jahres bereits der einmillionste VW Käfer vom Band rollte. Wenigstens war die Arbeitslosenquote in Deutschland bereits stark gesunken, sodass die Kaufkraft stieg. Das wirkte sich auch auf die Schweiz aus, so wurde ...