Cordula und Thomas Heiner. (© Heiner’s Destillate)

Die goldenen Schnapsmacher

Das Unternehmen «Heiner’s Destillate» schreibt eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte und wurde nicht nur an der DistiSuisse, sondern auch an der Destillata in Österreich zur «Brennerei des Jahres» gekürt. Wie destillieren die Goldmedaillen-Gewinner? Was machen sie gern und was machen sie vielleicht bald nicht mehr?

Artikel von:
Andrea Caretta
Redaktorin O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 10 / 2024 , S. 21
Thomas Heiner geniesst seine Mittagspause und steht vor einem gepflegten Riegelhaus in Zug – genau genommen inmitten eines Riegelhaus-Weilers. Innerhalb des Radius von 100 Metern befinden sich Wohnhaus, Lagerräumlichkeiten und Brennerei. Der freie Blick auf den Zugersee multipliziert die Idylle zusätzlich. Beim Eintreten in die Brennerei überrascht der Raum mit seiner bescheidenen Grösse. Noch vor sieben Jahren diente der Schopf als kleiner Pferdestall. Mittels Crowdfunding wurde dieser zur Brennerei samt Lagerraum umgebaut. Damals befand sich Thomas Heiner in einer schwierigen Phase und seine Familie ermunterte ihn dazu, sich vermehrt seiner Leidenschaft – dem Brennen – zuzuwenden. Damals wie heute arbeitete er zu 100 % als Hauswart.

Fürs Brennen brennen

«Ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin stets mit dem Besten zufrieden», schrieb Oscar Wilde vor langer Zeit. Dieser Leitfaden begleitete Thomas Heiner von Anfang an und gilt auch jetzt noch. Der gebürtige Rheinländer wuchs in Tübingen (D) auf und lernte Landwirt. Während dieser ...