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NICHT SCHULD

DIE REBLAUS WAR

In seinem Vortrag am Weinbaumuseum Au am Zürichsee vor einem kleinen, aber sehr interessierten Publikum zeigte der Brugger Referent Andres Altwegg, welche Ursachen zur grossen Rebbaukrise am Zürichsee (1880 – 1930) führten. Schuld waren jedenfalls nicht die Rebläuse.


Autor_Hansjörg Zehnder
HANSJÜRG ZEHNDER

Pflanzenkrankheiten, schlechtes Wetter während der Blüte sowie Frühjahresfröste waren die Ursachen einer ganzen Reihe von Fehlernten. So lautete eine der Kernaussagen des Vortrags von Andres Altwegg, den er im Weinbaumuseum Au/Wädenswil gehalten hat. Wie er weiter ausführte, waren die Perioden 1887 bis 1894, 1908 bis 1914 und 1924 bis 1929 geprägt durch Fehlernten. 1913 wurden im Bezirk Meilen ganze 4.7 Hektoliter Wein pro Hektare ge­keltert. Normal wäre damals wohl die 20-fache Menge gewesen. Grund für diesen Ernteausfall war ein Frühjahrsfrost.

 

Neue Pflanzenkrankheiten

1878 wurde die Pilzkrankheit Falscher Mehltau (Peronospora viticola) aus Amerika nach Frankreich eingeschleppt. Sechs Jahre später wurde sie auch im Kanton Zürich festgestellt. Die Krankheit griff schnell um sich. Jeder Winzer war davon betroffen. Ab 1890 wurde von den Weinbauern eine einmalige und ab 1908 eine zweimalige obligatorische, jährliche Bekämpfung der Krankheit mit Kupfer verlangt. Der Echte Mehltau (Oidium), ebenfalls aus Amerika eingeschleppt, verursachte ab den 1890er-Jahren vereinzelte Schäden. Die ...