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Die Vampire der Apfelbäume

Sie saugt sich an Wurzeln, Schnittstellen und neuen Trieben fest und hinterlässt Wachsspuren, Verformungen und Öffnungen in der Rinde: die Blutlaus. Wie lebt sie? In welchem Jahresrhythmus tritt sie auf? Wie kann man ihren Populationsanstieg im Herbst verhindern? Diesen Fragen ging das Projekt «Schweizer Apfel – natürlich!» nach. Die Zusammenarbeit von Agroscope und fenaco erstreckte sich über drei Jahre (2017 – 2019). Jetzt liegen die Resultate vor.


Elisabeth Britt / Jeanne Giesser
Agroscope, Wädenswil / Fenaco, Léman Fruits

Werden Blutläuse (Eriosoma lanigerum) zerdrückt, entsteht eine blutrote Flüssigkeit, was der Art ihren Namen gab. In Obstanlagen ist ihr bevorzugter Lebensraum der Wurzelstock der Bäume. Die Blutlauswanderung und Kolonisierung neuer Triebe in der Baumkrone (Abb. 1a) ist temperaturabhängig und wird durch einen grossen Populationsdruck initiiert. Dabei bevorzugen Blutläuse feuchte Standorte mit Temperaturen zwischen 5 und 20 °C (Lordan et al. 2014). Die Anzahl befallener Bäume und die Stärke des Befalls ist von den lokalen Gegebenheiten vor Ort abhängig und häufig durch die Beschaffenheit des Bodens und des Reliefs bestimmt (Asante et al. 1993).

 

Abb. 1a

Blutläuse verursachen durch ihre saugende Nahrungsaufnahme Narben am Stamm und an den Ästen, die als Eintrittspforten für Krankheiten wie zum Beispiel den Obstbaumkrebs dienen. Bei starkem Befall können sie auch das Wachstum der Bäume und Äpfel beeinträchtigen. Der Blutlauspopulationsanstieg im Spätsommer kann die Ernte erschweren ...