© Arnaud Conne, Agroscope

Die Verbreitung der Goldgelben Vergilbung

Der schöne Name täuscht: Die Flavescence dorée – zu Deutsch Goldgelbe Vergilbung (GGV) – ist eine Quarantänekrankheit. Betroffene Rebstöcke müssen fachmännisch ausgerissen und entsorgt werden. Seit dem vermehrten Auftreten in der Westschweiz wird erwartet, dass die GGV auch in die Deutschschweiz vordringt.

Artikel von:
O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 07 / 2023 , S. 6
Die Goldgelbe Vergilbung (GGV) ist eine Krankheit der Weinrebe, die durch Phytoplasmen (Bakterien ohne Zellwände) verursacht wird. Diese Krankheit führt zum Tod der betroffenen Stöcke (Einstiegsbild). Es steht keine kurative Behandlung zur Verfügung. Die Krankheit verbreitet sich auf Schweizer Gebiet seit 2004 (TI). Wegen ihrer Virulenz und der epidemischen Ausbreitung gilt sie als Quarantänekrankheit. Die gesamte Schweiz mit Ausnahme des Tessins und des Misoxs wurde von den Pflanzenschutzbehörden zum Schutzgebiet erklärt. Die Meldung verdächtiger Rebstöcke an die kantonalen Pflanzenschutzdienste und die Bekämpfung des Vektors gemäss den kantonalen Bestimmungen sind obligatorisch. Die Amerikanische Rebzikade Scaphoideus titanus stammt ursprünglich aus Amerika und tritt in der Schweiz seit 1967 auf. Diese Zikade ist der Vektor, der die GGV überträgt. Das Insekt entwickelt sich über fünf Nymphenstadien, die alle über zwei charakteristische schwarze Punkte am Ende des Abdomens verfügen (Abb. 1).
 
Abb. 1: Charakteristisch: die beiden schwarzen Punkte ...