© Bernadette Boppart

Eignung von Apfelsorten für den Biohochstammanbau

Der Anbau von Knospe-Verwertungsobst auf Hochstammbäumen ist aus drei Hauptgründen
sinnvoll und wichtig. Hochstammbäume sind bei guter Sortenwahl und Pflege sowie 
Mechanisierung eine rentable Produktionsform für gesuchtes Mostobst. Die hohe Mostqualität 
von Mostobstsorten auf Hochstämmen ist durch Ausschussware von Tafelobstsorten aus 
Niederstammanlagen nicht substituierbar und der Hochstammobstbau ist als wichtiges Kulturgut prägend für die Biodiversität und die Landschaftsgestaltung.

Artikel von:
Thierry Suard
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 08 / 2024 , S. 12
In den Jahren 2016 bis 2021 wurden im Rahmen des Projekts «Produktionsförderung Biomostäpfel» Hochstammbäume von insgesamt 167 Apfelsorten auf 14 Praxisbetrieben in der Deutschschweiz (Abb. 1) Ende August/Anfang September auf folgende Parameter visuell bewertet: Befall mit Blattschorf, Fruchtschorf, Marssonina und Mehltau, Laubvitalität und Ertrag. Feuerbrandbefall wurde bei keiner Erhebung festgestellt, ist aber bei einer Sortenplanung ebenso zu berücksichtigen.   Abb. 1: Standorte der 14 Betriebe in der Ost- und Zentralschweiz. (© GoogleMaps)   Zur Ergänzung der Feldbeobachtungen wurden zu Beginn und am Ende des Projekts Befragungen bei den Produzentinnen und Produzenten zu ihren Beobachtungen und Erfahrungen durchgeführt.

Pflanzenschutzmassnahmen

Auf den Erhebungsbetrieben konnte gezeigt werden, dass der Befall mit Schorf mit zwei bis drei auf die Hauptinfektionen ausgerichteten Behandlungen während der Ascosporenphase (in der Regel von Ende März bis Mai) mit Kupfer, Schwefel, Schwefelkalk oder saurer Tonerde ausreichend reduziert werden kann. Die seit 2014 in der Schweiz stärker auftretende Marssonina-Blattfallkrankheit (Abb. 2) ...