«Ein gesamtheitlicher Weinverband 
käme den Produzenten zugute»

Äusserungen seitens der Fenaco-Geschäftsleitung liessen jüngst aufhorchen: Der Schweiz fehle eine starke nationale Weinbranchenorganisation. Die Folge sei, dass Schweizer Winzer am Markt vorbeiproduzieren. Ausserdem sollen im Abstimmungskampf gegen die beiden Agrarinitiativen die Landi- und Volg-Geschäfte nicht als politische Plattformen benutzt werden. Das hat für Unverständnis gesorgt. Wir haben bei Geschäftsleitungsmitglied Christian Consoni nachgefragt.


Herr Consoni, mit der Übernahme von Provins hat sich Fenaco einen zentralen Platz in der Gemengelage «Schweizer Wein» gesichert. Wie überstand die gebeutelte Grosskellerei das Coronajahr 2020?

Christian Cosoni: Das Jahr 2020 war ein spezielles Jahr. Wegen der Coronakrise sind die Umsätze in der Gastronomie eingebrochen. Im Sommer konnten sie sich teilweise erholen. Die fünf Weinshops von Provins wie auch der Webshop haben von der Situation enorm profitiert. Die Weinernte 2020 im Wallis war qualitativ sehr gut, lag aber fast 20 Prozent unter dem Durchschnitt. Dadurch konnten die hohen Lagerbestände abgebaut werden. Gesamthaft war es also ein ansprechendes Jahr. Auf dem Weinmarkt allgemein herrscht allerdings grosse Verunsicherung. Die Preise sind unter anderem aufgrund von Panikverkäufen unter Druck geraten. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich die Lage 2021 normalisiert.


Der Kauf von Provins hat sicher Auswirkungen auf die Angebotspalette der DiVino-Gruppe. Besteht damit die Gefahr, dass die Ostschweizer Weine (Volg) eher ...