© Nicolas Maurer

«Ein Merlot oder Chasselas ohne Pilzkrankheiten wäre für mich besser als eine neue (Piwi-)Sorte»

40 Jahre prägte Jürg Maurer den Berner Obst- und Weinbau. Nun tritt der Hobbyfischer 
in den Ruhestand und blickt auf seine Tätigkeit als Rebbaukommissär zurück.

Artikel von:
O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 11 / 2024 , S. 6
O+W: Jürg Maurer: Sie sind vor rund 40 Jahren in den Dienst des Kantons Bern getreten, um anfänglich vor allem den Obstbau zu entwickeln. Wo standen die Spezialkulturen in der Schweiz damals? Jürg Maurer: Grosse Obstanlagen gab es damals primär in der Westschweiz und in der Ostschweiz. Es war die Zeit der Rodungsprämien für Obstanlagen und es herrschte eine grosse Überproduktion. Das Sortiment Kernobst bestand aus ein paar wenigen Sorten wie Golden, Jonathan, Spartan und Jonagold; bei Birnen aus Williams und Conférence. Die Kulturen waren auf mittelstarken Unterlagen und viele noch auf M 106 und als Baumform die 3-Asthecken. Bei den Kirschen gab es erst wenige Anlagen auf F-12-1 und der Zwetschgenanbau war auf Halbstamm oder 3-Asthecken. Die Spindel als Baumform war erst in der Einführung. Witterungsschutzsysteme waren noch kein Thema. Den professionellen Beerenanbau gab es erst bei den Erdbeeren. Speziell der Kanton Bern hatte die Spezialisierung verschlafen. 1996 wurden Sie Leiter der Zentralstelle für ...