© Claudia Frick, Fructus

Erste Erfahrungen mit robusten Unterlagen gegen Birnenverfall und Apfeltriebsucht

Phytoplasmen können Obstbäume schwächen und deren Erträge reduzieren. Fructus und Agroscope prüften in einem zweijährigen von der Müller-Thurgau Stiftung mitfinanzierten Projekt neue, phytoplasmen-robuste mittel- bis starkwüchsige Unterlagen für Apfel- und Birnbäume. Diese Unterlagen könnten dazu beitragen, dass Bäume weniger unter Apfeltriebsucht und Birnenverfall leiden.

Artikel von:
Claudia Frick
Fructus
Samuel Cia
Agroscope, Wädenswil
Christophe Debonneville
Agroscope, Changins
Marc Passerat
Agroscope, Changins
Markus Kellerhals
Fructus
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 02 / 2024 , S. 15
Die Krankheiten Birnenverfall und Apfeltriebsucht werden von zellwandlosen Bakterien, den Phytoplasmen, verursacht. Sie leben als Parasiten in den Siebröhren und überwintern in den Wurzeln der Bäume. Im Frühling wandern sie wieder in den oberirdischen Teil des Baums. Bei Äpfeln verursacht die Art Candidatus Phytoplasma mali Apfeltriebsucht, auch Hexen- oder Besenwuchs genannt (Abb. 1). Typische Symptome sind zusätzliche Nebentriebe, vergrösserte Nebenblätter und Kleinfruchtigkeit. Bei Birnen verursacht die Art Candidatus Phytoplasma pyri Birnenverfall. Symptome sind eine verfrühte Rotverfärbung der Blätter sowie Kleinfruchtigkeit (Einstiegsbild). Die Krankheiten können zum frühzeitigen Absterben von Apfel- bzw. Birnbäumen führen. Die Infektion der Bäume mit Phytoplasmen erfolgt entweder beim Pfropfen mit phytoplasmen-befallenem Veredelungsmaterial oder durch gewisse Blattsaugerarten. Abb. 1: Der «Hexenbesen» ist ein typisches Symptom der Apfeltriebsucht, verursacht durch zusätzlich geschossene Seitentriebe. Foto aus dem Versuch in Changins Anfang September 2023. (© Claudia Frick, Fructus)  

Phytoplasmen-robuste Unterlagen

Eine neue Möglichkeit, um Bäume vor Apfeltriebsucht und Birnenverfall ...