Esca-Bekämpfung – Was Winzerinnen und Winzer tun können

Die Krankheit Esca hat sich seit Anfang der 1990er-Jahre im Weinbau stark ausgebreitet und verursacht 
durch Stockausfälle jährlich hohe wirtschaftliche Schäden in Weinbaubetrieben. Umso wichtiger sind die 
Vermeidung von Infektionsrisiken und nötigenfalls Bekämpfungsstrategien.


Autor_Walg Oswald_rund
Oswald Walg
DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (D)

Die Namensgebung Esca stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Zunder, was auf die morsche, bröckelige Struktur des Holzes der befallenen Rebstöcke hindeutet. Dabei wird Esca, im Gegensatz zu anderen Rebkrankheiten, nicht durch einen einzelnen Erreger verursacht, sondern durch verschiedene holzzerstörende Pilze, die sich im Inneren des Rebstamms entwickeln. An der Erkrankung scheinen die Pilze Phaemoniella chlamydospora (Pch), Phaeocacremonium aleophilum (Pal) und Fomitiporia mediterranea (Fmed, Mittelmeer-Feuerschwamm) die dominierende Rolle zu spielen. Die Pilze befallen zeitlich hintereinander das Rebholz. Pch und Pal können bereits die Unterlage oder das Edelreis infizieren, weshalb sie auch in Junganlagen zu finden sind, wo sie hauptsächlich die Wasserleitungsbahnen des Holzkörpers (Xylem) besiedeln. Der Mittelmeer-Feuerschwamm (Fmed) dagegen befällt meist nur ältere Stöcke ab etwa dem fünften Standjahr. Er kann sich im gesamten Holzkörper ausbreiten, wobei das Lignin des Holzes abgebaut wird und eine Weissfäule entsteht. Als wichtigste Infektionswege für die Esca-Erreger werden Wunden angesehen, die durch den Rebschnitt ...