Falscher MehltauBefall und Pflanzenschutz bei Piwi-Sorten – Erkenntnisse 
einer Produzentenumfrage

Der aussergewöhnlich hohe Infektionsdruck durch Falschen Mehltau (Plasmopara viticola) im Jahr 2021 führte in vielen Rebanlagen in der ganzen Schweiz zu starkem Befall und regional auch zu grossen Ertragseinbussen. In einer Umfrage der kantonalen Fachstellen für Rebbau der Deutschschweiz wurden die Erfahrungen rund um den Pflanzenschutz mit Fokus auf Piwi-Sorten eingeholt.


Autor_Gölles Michael
Michael Gölles
Strickhof, Winterthur
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 03 / 2022 , S. 18

Nicht nur die bekannt anfälligen Standardsorten wie zum Beispiel Blauburgunder oder Riesling-Silvaner, sondern auch viele pilzwiderstandfähige Rebsorten (Piwi-Sorten) gerieten im vergangenen Jahr in heikle Phasen, was den Pflanzenschutz betraf. Besonders die Gescheine und Trauben waren aufgrund der häufigen und intensiven Niederschläge einem grossen Pilzbefallrisiko ausgesetzt. Verschlimmert wurde diese schwierige Situation durch sehr starkes Wachstum der Reben und die oft mangelnde Möglichkeit zur Durchführung von Pflanzenschutzbehandlungen. Dies, weil die Regenpausen zu kurz oder die Anlagen nicht befahrbar waren. Zusätzlich traten regional teils verheerende Hagelschäden auf. Das Resultat konnte man spätestens ab Ende Juli auf vielen Betrieben sehen. Die Ertragsausfälle waren in vielen Regionen beträchtlich und reichten bis hin zum Totalausfall. Ebenso gross fielen die Unterschiede zwischen Sorten und Betrieben aus.

Von den kantonalen Fachstellen für Rebbau in der Deutschschweiz wurde darum Mitte September eine Umfrage bei Produzentinnen und Produzenten lanciert, die einen besonderen Fokus auf Piwi-Sorten legte. Von Interesse war unter anderem, ...