Fenaco als Mehrheitsaktionärin bei Provins

Nach bangen Monaten können die Provins-Genossenschafter aufatmen. Mit Fenaco hat sich ein starker Partner vor den Karren spannen lassen. Mit seiner Mehrheitsbeteiligung und einer Erhöhung des Aktienkapitals sollten die offenen Forderungen beglichen werden können.


Markus Matzner

Aussergewöhnlich war nicht nur die Talfahrt von Provins, die sich aufgrund von Fehleinschätzungen des Managements ergeben hatten (die SZOW berichtete, 02/2020), sondern auch die Rettung: Infolge Corona konnte die ausserordentliche Generalversammlung am 14. April zwar nicht stattfinden, die Abstimmungen erfolgten jedoch auf schriftlichem Weg. Und das Resultat ist klar: 2213 von 2299 Stimmen befürworteten die Umwandlung der maroden Provins in eine Aktiengesellschaft, ebenso wurde der Erhöhung des Aktienkapitals zugestimmt. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass Fenaco als neuer Mehrheitsaktionär einsteigen konnte. Die Fenaco-Genossenschaft mit 43 000 Mitgliedern, die u.  a. auch Markenhalter von DiVino und Volg ist, scheint ein idealer Partner zu sein. Und einer mit einer gut gefüllten Kriegskasse. So investiert der Konzern gemäss Medienmitteilung 50 Mio. Franken in die Sanierung von Provins. Die eine Hälte fliesst in die Kapitalerhöhung, mit der anderen werden Bankschulden und Darlehen zurückbezahlt. 

Mittlerweile ist die neue Provins SA ordnungsgemäss im Handelregister eingetragen worden und kann auch die Abrechnung der Ernte 2019 leisten. 13.3  Mio. Franken hatten die Genossenschafter erwartet, doch nun folgte ein Dämpfer. Wie der «Walliser Bote» am 5. Mai schrieb, fielen die Vergütungen massiv tiefer aus. Beim Fendant wurde 30 bis 50 Rappen pro Kilo weniger bezahlt, beim Heida bis Fr. 1.20. Somit bleibt der Druck auf die Winzer gross.

Titelbild

© Siffert/weinweltfoto.ch


Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert