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Frostnächte: Wie gross sind die Schäden?

Angesichts der aktuellen Kältewelle hegen heimische Obstbauern und -bäuerinnen berechtigte Sorgen um ihre Kulturen. Es bleibt noch unklar, ob die anhaltende Kälte Frostschäden verursacht. Eine Befragung verschiedener Betriebe durch die O+W ergab bisher keine festgestellten Schäden. Dies ist unter anderem dem Einsatz von Wärmekerzen und dem Besprühen der Anlagen mit Wasser zu verdanken, um eine schützende Schicht um die Knospen zu legen.

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Es sind geradezu mystische Bilder, die in diesen Tagen in Zeitungen und Social Media publiziert werden: Hunderte von Paraffinkerzen brennen in der dunklen Nacht in den Rebbergen und Obstanlagen, in der Hoffnung, die eisigen Temperaturen um ein paar Grad zu erhöhen und die gefürchteten Frostnächte zu bekämpfen. Der Anblick wäre ein schöner – wenn nicht ein besorgniserregender Grund dahinter liegen würde.

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Solche Bilder gibt es aktuell zuhauf: vom Wallis über Spiez bis in die Deutschschweiz. Aufgrund des schönen und warmen Wetters Anfang April haben die Kulturen einen Vegetationsvorsprung von zwei bis drei Wochen. Dann kam der Kälteschock – dieser kann verheerende Auswirkungen haben. Doch die Produzierenden sind vorsichtig optimistisch: Noch sind keine grossen Schäden sichtbar. Die anhaltende Bewölkung, die die Temperaturabkühlung begrenzt hat, und die isolierende Wirkung der Schneedecke auf den Blüten könnten sich positiv auswirken. Die Frage, ob der Pollenschlauch der Apfelblüten wachsen kann, bleibt jedoch vorerst unbeantwortet.

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Sorgen bereitet den Obstbäuerinnen und -bauern das Ausbleiben der Bienen, die bei niedrigen Temperaturen nicht fliegen. Ohne ihre Bestäubung ist eine erfolgreiche Blütenbefruchtung nicht möglich.

Für viele ist es ein Déjà-vu des Jahres 2017, in dem die Situation ähnlich war. Damals kam der Spätfrost ebenfalls um den 20. April herum und hat die bereits ausgetriebenen Reben teilweise beschädigt, sowohl an Blättern als auch an den Trieben.

Die Lage ist derzeit ungewiss und angespannt – es ist weder von Entwarnung noch von bestehenden Schäden die Rede. Alles hängt einmal mehr vom weiteren Verlauf der Wetterkapriolen ab, besonders, ob die kalten Nächte noch zusätzlich aufklaren. Ab dem kommenden Wochenende soll es mit dem Wetter wieder aufwärts gehen, die Tage rund um die Eisheiligen könnten relativ mild verlaufen.

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