Glyphosatverzicht im Weinbau: ökologischer Nutzen oder Schaden?

Die Diskussionen rund um das Herbizid Glyphosat werden emotional und teilweise ideologisch geführt. Die Prozesswelle in den USA, die dem Chemiekonzern Bayer als Käufer der Firma Monsanto schwer zu schaffen macht, tut das ihrige. Der bekannte Weinbauberater Oswald Walg stellt eine einfache Frage (und beantwortet sie auch): Was bringt ein Glyphosat-Verzicht?

Der Autor legt Wert auf die Feststellung, dass folgender Artikel unabhängig eines wie auch immer gearteten Auftragsverhältnisses mit Bayer verfasst wurde.


Autor_Walg Oswald
Oswald Walg
Rebbauberater

Winzer und Obstbauern, die Glyphosat anwenden, sehen sich zunehmend an den Pranger gestellt und müssen sich rechtfertigen. Auch Kunden üben Druck aus, hinterfragen und wollen Aufklärung, warum Glyhosat noch eingesetzt wird und verweisen auf die vermeintlich schädlichen Wirkungen, über die in den Medien regelmässig berichtet wird. Den meisten Winzern / Bauern fällt es schwer, sich zu rechtfertigen. Oft fehlen ihnen die entsprechenden Kenntnisse und das nötige Hintergrundwissen, um sachkundig und qualifiziert argumentieren zu können. Dieser Beitrag versucht aufzuklären und eine Abwägung hinsichtlich der ökologischen Belastungen zwischen Glyphosat und den Alternativen zu geben.


Alternativen zu Glyphosat

Als Alternativen zur chemischen Beikrautbekämpfung mit Herbiziden bieten sich thermische und mechanische Verfahren an. Thermische Verfahren mit Heisswasser, Heissschaum oder Abflammen mit Gas haben eine geringe Arbeitsleistung, sind sehr kostenintensiv, wenig nachhaltig in ihrer Wirkung, schädigend für die Bodenfauna und haben eine verheerende Energiebilanz, weshalb diese Methoden im Weinbau derzeit keine Akzeptanz finden. In der weinbaulichen ...