GVS-CEO Philippe Brühlmann (li.) u. Kellermeister Michael Fuchs zeigten beim traditionellen «Weinzahltag» die errungenen Preise am Grand Prix du Vin Suisse. (© R. Müller)

GVS Schachenmann pflegt noch den «Weinzahltag»

Am ersten Dezemberabend hat die Weinkellerei GVS Schachenmann AG zum «Weinzahltag» auf das Weinschiff nach Schaffhausen eingeladen. Einerseits standen Informationen seitens der Kellerei an, andererseits kam auch der gesellige Austausch unter den Rebleuten und Weinproduzierenden nicht zu kurz.

Artikel von:
Roland Müller
O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 17 / 2023 , S. 27

In der Weinbranche pflegen wenige Kellereien die Tradition des Weinzahltags, bei dem das Traubengeld den Produzierenden ausgezahlt wird. Die Barauszahlung ist aber im heutigen digitalen Zeitalter Geschichte. Für diesen erfreulichen Tag wurden einst die Rebleute in die Kellerei eingeladen. Dabei wurde abgerechnet und das Traubengeld bar ausgezahlt. An dieser Tradition hält die Schaffhauser Weinkellerei GVS Schachenmann immer noch fest und hatte jüngst zum Produzentenanlass auf das Weinschiff an der Schifflände in der Munotstadt eingeladen.

«Wir haben rund 120 Traubenproduzierende im Kanton Schaffhausen und im angrenzenden Weinland, die wir auch in diesem Jahr eingeladen haben», erklärte GVS-CEO Philippe Brühlmann. Einleitend zeigte sich Markus Angst als Geschäftsführer der GVS-Gruppe erfreut, dass viele der Produzierenden der Einladung gefolgt sind. Er machte deutlich, dass die GVS als Genossenschaft gegenüber den Traubenproduzenten eine grosse Verantwortung trägt und diese auch in schwierigen Marktlagen stemmt. Er verwies zudem auf den globalen Weinhandel, der massiv unter Druck stehe. «Es gibt Weinbauregionen in Frankreich, wo die Rebbäuerinnen und -bauern pro Kilogramm 13 und pro Liter 20 Cents lösen», sagte Angst. Brühlmann wiederum verwies auf die stützende Rolle der Kellerei im Schaffhauser Weinmarkt und die hinsichtlich Zuckerwert sehr gute Qualität. «Wir haben im Herbst mit rund 632 000 kg 16 % der gesamten Schaffhauser Traubenernte direkt übernommen. Dazu kommen 7015 kg Riesling-Sylvaner und 17 564 kg Blauburgunder aus dem Zürcher Weinland», so Brühlmann. Zugleich übernimmt die Kellerei von weiteren Produzenten 80 000 kg Trauben. Abschliessend sprach Brühlmann den Traubenproduzierenden einen grossen Dank für ihre Treue und gute Zusammenarbeit aus. Diese freuen sich, denn in den nächsten Tagen wird ihnen der Erlös der diesjährigen Traubenernte überwiesen.

Aussichten für 2024

Mit dem Abschluss der diesjährigen Ernte beginnt bald der Start ins nächste Weinjahr. Es wird für die Traubenproduzierenden bezüglich der Traubenannahme in der Kellerei einige Neuerungen bringen, da diese automatisiert wird. «Wir stellen von den runden Chromstahlstanden auf viereckigen Kunststoffboxen um, damit wir die Abläufe der Traubenlogistik bei der Übernahme optimieren können. Dafür werden wir in ausreichender Zahl solche Kisten beschaffen», kündigte Brühlmann an. Die technische Lösung für das automatische Messen der Öchslegrade ist hingegen noch nicht bestimmt.

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