Der Porphyr wird auch für Trockenmauern verwendet. (© Firma G. Vogel)

Heroischer Weinbau auf Porphyr: Müller-Thurgau in den Trentiner Bergen

Die Rebsorte Müller-Thurgau findet im bergigen Cembratal im Trentino (I) einen besonderen Ausdruck. Neben der Höhen- und Steillage beeinflusst der Porphyrboden die Eigenschaften der lokalen Weine. Unser Autor war bei der jährlichen Qualitätsverkostung dabei.

Artikel von:
Markus Hungerbühler
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 16+17 / 2025 , S. 22
Von der weltweiten Anbaufläche des Müller-Thurgaus (geschätzt zwischen 15 000 und 18 000 ha) befinden sich rund 1000 ha im Trentino, also in dieser norditalienischen, alpin geprägten Provinz zwischen Südtirol und Gardasee. Mehr als ein Viertel dieser Fläche liegt nordöstlich von Trient im Val di Cembra. Das Tal verläuft ungefähr von Südosten nach Nordwesten und ist tief durch den Fluss Avisio eingeschnitten. Auf der nördlichen Seite gedeihen Reben und Fruchtbäume, während auf der südlichen Seite die üppige, grüne Vegetation und Wälder durch mehrere enorme, rötlich schimmernde Porphyrsteinbrüche aufgerissen sind (Abb. 1).   Abb. 1: Prophyrsteinbruch. (© M. Hungerbühler)   Der Hauptort des Tales, Cembra Lisignago, liegt sonnenverwöhnt auf 666 m ü. M. auf der nördlichen Seite des Tales. Auffallend sind die ausserordentlich steilen und gewundenen Hänge, an denen die Reben (v. a. Grauburgunder, Chardonnay, Müller-Thurgau) auf zahllosen Terrassen und kleinen Parzellen angepflanzt werden (Abb. 2). Gestützt werden diese Terrassen durch kunstvolle und robuste ...