© O. Kämpf

Hobbywinzer Club Schweiz sucht neue Mitglieder

Der 1998 gegründete Hobbywinzer Club Schweiz bietet nicht nur ein spannendes Jahresprogramm, sondern auch einen fachlichen Austausch. Interessierte sind jederzeit willkommen.

Artikel von:
O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 16 / 2023 , S. 25

«Die Gründung des Hobbywinzer Clubs entsprang der Erkenntnis, dass es für Hobbywinzerinnen und -winzer keine übergreifende Interessengemeinschaft in der Schweiz gab», führte Vorstandspräsident Othmar Krapf anlässlich der letzten Vorstandssitzung anfangs November aus. Der Verein, den er derzeit präsidiert, wurde 1998 im Anschluss an einen Selbstkelterer-Kurs in Wädenswil von drei Freizeitwinzern ins Leben gerufen. Dies als Folge einer Umfrage bei hundert ehemaligen Teilnehmenden. Sie ergab, dass ein grosses Bedürfnis für einen Erfahrungsaustausch bestand. Kein Wunder fand der Club schnell Zuspruch und wuchs dank des Trends zu Beginn des neuen Jahrtausends, als wieder mehr Leute Lust und Freude an landwirtschaftlicher Tätigkeit fanden.

Trauben herzustellen und eigenen Wein zu keltern, war und ist für viele ein grosser Traum, der sich dank freiwerdender Parzellen in so manchem Weindorf realisieren liess. Doch viele Enthusiasten realisierten bald, dass es Know-how braucht, um ansprechende Ergebnisse zu erzielen. Gerade für die Beschaffung von geeigneten Rebbau- und Keltergeräten, von Chemikalien und Materialien half der Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten, was auch dem Clubgedanken entsprach.

Jahresdegustation

Höhepunkt jedes Vereinsjahrs war und ist die Jahresdegustation, an der niemand Geringerer als Berater und Önologe Michael Hänzi die Weine der Mitglieder degustiert und positiv-kritisch betrachtet. Sein Fazit fällt in der Regel motivierend aus: Die Weine seien, wie er auch schon in dieser Zeitschrift zu Protokoll gegeben hat, durchaus professionell hergestellt und müssten sich nicht verstecken. «Wenn man bedenkt, dass Hobbywinzer mit Kleinmengen arbeiten, sind die Resultate erstaunlich», hielt Hänzi in der letzten Nummer der Vereinszeitschrift Reblaus fest, die 2018 eingestellt wurde.

Zuwachs

Wie viele andere Vereine «leidet» auch der Hobbywinzer Club ein wenig an Überalterung. Aus diesem Grund suchen die Macher explizit nach jüngeren Mitgliedern. Das Jahresangebot klingt vielseitig und die Programmpunkte werden jeweils auf der Webseite aufgeschaltet. Das Hauptziel sei, so unterstreicht Krapf, die Förderung der Geselligkeit, aber natürlich soll auch die Weiterbildung nicht zu kurz kommen, zumal viele Mitglieder nicht nur Trauben herstellen, sondern diese auch zu Weinen verarbeiten möchten.

Allerdings wissen auch die Profis, dass es in der Regel einfacher ist, Wein in grossen Gebinden herzustellen. Viel schwieriger ist die sogenannte Mikrovinifikation in kleinen Tanks. Somit muss der Umgang mit den erforderlichen Gerätschaften gelernt und die hygienischen Anforderungen umgesetzt werden. Unterstützend werden übers Jahr verteilt Besuche bei professionellen Winzerbetrieben organisiert (teilweise auch im Ausland) sowie regelmässig Degustationen angeboten. Auf www.hobbywinzer.ch finden Interesierte weitere Informationen. Die nächste Hauptversammlung mit anschliessender Verkostung findet am 2. März 2024 in Pfäffikon (SZ) statt.

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