Innovative Ansätze zur Nachbauproblematik bei Süsskirschen

Bei wiederholtem Anbau der gleichen Kultur treten häufig wirtsspezifische Pathogene wie Boden-, Holzpilze oder Bakterien auf. Die Folgen der sogenannten Nachbaukrankheit sind geringeres Wachstum und tiefere Erträge. In einem mehrjährigen Versuch mit den Kirschensorten Kordia und Regina auf dem Agroscope-Steinobstzentrum Breitenhof wurden verschiedene Lösungsansätze geprüft, um auf Nachbauparzellen trotzdem möglichst hohe Erträge mit guter Fruchtqualität erzielen zu können.

Artikel von:
Thomas Kuster
Agroscope, Wädenswil
Thomas Schwizer
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 14 / 2023 , S. 24
Aufgrund der Ergebnisse im Projekt Steinobststerben (SOS) wird in vielen Fällen die Schwarze Wurzelfäule (Thielaviopsis basicola), ein pflanzenpathogener Pilz, für die Nachbaukrankheit bei Kirschen verantwortlich gemacht (Bosshard, Rüegg et al. 2004). Daneben können in Nachbauparzellen auch Bodenpilze (z.B. Phytophtora spp.), Holzpilze (Valsa) oder Bakterien (z.B. Pseudomonas syringae) zu Wuchsdepressionen führen. Die vermeintlich einfachste Lösung gegen die Nachbaukrankheit, ein Wechsel der angebauten Kultur, ist im Obstbau aufgrund des fest installierten Witterungsschutzes im Gegensatz zum Ackerbau oft nicht möglich. Daher werden meistens Lösungsansätze verfolgt, die entweder die wirtsspezifischen Pathogene bekämpfen respektive deren negativen Einflüsse auf die Obstbäume auf ein Minimum reduzieren. Eine direkte Bekämpfung der Schaderreger mittels Bodendesinfektion ist im Obstbau jedoch meist nicht zielführend. Die thermische Bodendesinfektion mittels Dämpfen ist aus energetischen Gründen und aufgrund des hohen Zeitaufwands nicht praxistauglich. Chemische Mittel sind aus ökologischen Gründen nicht vertretbar und in der Schweiz seit vielen Jahren nicht mehr zugelassen. Daher lag in den letzten ...