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Drei Tage im Zeichen des Apfels

Interpoma China:

Vom 15. bis 17. April 2019 fand in Shanghai die dritte Auflage des internationalen Kongresses «China and the Apple in the World» statt. Das Erfolgsformat von Messe Bozen bietet nun auch in China einen umfassenden Überblick über die Apfelbranche, von der Bewirtschaftung der Obstanlagen über die Vermarktung der Äpfel und bis hin zu Konsumtrends.


Interpoma

Insbesondere das rege Interesse am internationalen Kongress «China and the Apple in the World» unterstrich die Bedeutung der Interpoma als Leitmesse für die Apfelbranche. Mehr als 250 Interessierte besuchten die zwölf Vorträge von Referenten aus China, Neuseeland, der Schweiz und Italien.

«70% der Apfelproduzenten in China bauen Fuji an», erläutert Liu Mau Wah, Präsident der Joy Wing Mau Group, einer der wichtigsten Obstgrosshändler Chinas. «In China werden seit vielen Jahren Fuji angebaut, aber der Markt verlangt nun nach neuen Apfelsorten – eine grossartige Chance für die Apfelbranche», bekräftigt Liu Mau Wah.

Grösster Apfelkonsum weltweit

China ist mit 41.39 Mio. t produzierten Äpfeln im Jahr 2017 und einer Anbaufläche von insgesamt 2.22 Mio. ha der grösste Apfelproduzent der Welt. Aber nicht nur das: «Laut dem National Bureau of Statistics stieg der Apfelkonsum in China zwischen 2006 und 2017 von 25.1 Mio. t auf 43.5 Mio. t. Bei einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 31.4 kg Äpfeln liegt der Gesamtverbrauch in China bei über der Hälfte des weltweiten Gesamtverbrauchs. Das Land ist der grösste Apfelkonsument weltweit», erklärt Cheng Cungang vom National Apple Breeding Center.

Sein Vortrag am ersten Kongresstag weckte grosses Interesse, da er über den Status quo der Apfelbranche in China referierte und Aspekte aufzeigte, die verbessert werden müssen. «Die chinesische Apfelbranche muss unbedingt durch den Einsatz moderner Anbaumethoden vorangetrieben werden. Das Ziel muss sein, die Apfelwirtschaft zu einer reichen und erfolgversprechenden Branche zu machen, in der man gerne lebt und arbeitet», führt er aus. «Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Ressourcen wie Wasser und Boden geschont, weniger Dünger und Pestizide eingesetzt und die manuelle Arbeit durch den Einsatz moderner Technologien und Maschinen reduziert werden. Auch der Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz muss mehr Beachtung geschenkt und die Produktivität und folglich auch die Rentabilität müssen gesteigert werden. Um das alles umzusetzen, müssen die Unternehmen sensibilisiert werden, an diese zukunftsweisende Entwicklung zu glauben und in sie zu investieren», so Cungang weiter.

Referenten aus allen Herren Ländern

Roger Harker, Professor an der Universität Auckland (Neuseeland), referierte über die für den Konsumenten zunehmend wichtiger werdenden Faktoren wie Farbe, Grösse, Geschmack, Konsistenz und Preis von Äpfeln. «Die Qualität der Lebensmittel hat für die Konsumenten oberste Priorität. Die Obstbauern können die Qualität ihrer Äpfel steuern, und zwar durch die Auswahl der Obstart und -sorten, die Bewirtschaftung ihrer Apfelanlagen und den Reifegrad der Äpfel bei der Ernte. Aus Konsumentensicht ergibt sich der Wert eines Apfels aus dem Preis-Leistungs-Verhältnis», erläutert Harker.

Auf dem Programm standen ausserdem die Vorträge von Kurt Werth, der einen Überblick über die Apfelproduktion in Russland und Asien gab und darlegte, wie mittels chemischer Ausdünnung der manuelle Aufwand verringert werden kann. Matteo Bartolini vom CIA (Italienischer Landwirtschaftsverband) gab einen Einblick in den biologischen Anbau und beleuchtete die Trends und Entwicklungen in der EU. Claudio Sedivy vom Schweizer Unternehmen Wildbiene und Partner hob in seinem Vortrag die Bedeutung der Bienen und der Bestäubung im Apfelanbau hervor. Die neuen Herausforderungen im Bereich des Pflanzenschutzes im Apfelanbau in China wurden von Zhou Zongshan vom Plant Protection Center, Research Institute of Pomology, Chinese Academy of Agricultural Sciences erörtert und Cherry Li, Agronom des chinesischen Unternehmens Netafim, thematisierte den Einsatz von flüssigen oder wasserlöslichen Düngern (Fertigation) in den Apfelanlagen.

Am letzten Kongresstag stand mit den Vorträgen von Walter Guerra vom Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg (Italien) und Cong Peihua, Direktor der Abteilung Apple Breeding des National Apple Industry Technology System (China), vor allem die Sorteninnovation im Mittelpunkt. Alberto Dorigoni von der Stiftung Edmund Mach (Italien) und der Berater Stefan Nicolodi referierten jeweils über moderne Anbausysteme und die neusten Techniken im Bereich der Baumanzucht.

Interpoma 2020

Der nächste wichtige Termin für Vertreter der Apfelbranche ist die zwölfte Auflage der Interpoma in Bozen (Südtirol/Italien), die vom 19. bis 21. November 2020 stattfinden wird.

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