Markus Hunkeler – gelebte Obstkompetenz

Markus Hunkeler blickt auf 30 Jahre Obstbauberatung zurück und zeigt auf, dass sich die Probleme zwar verschieben, aber keineswegs kleiner werden. Immer neue Herausforderungen warten auf die Obstbäuerinnen und -bauern.


Markus Kellerhals
Agroscope

SZOW: Die Innerschweiz bezeichnet sich gut schweizerisch bescheiden als Nebenobstbaugebiet, ist aber eine bedeutende und sehr innovative Obstregion. Welches sind die wichtigsten Veränderungen in Ihrer langjährigen Tätigkeit als Obstbauberater im Kanton Luzern und in der Innerschweiz?
Markus Hunkeler: In meiner Tätigkeit als Obstbauberater hat sich in den letzten 30 Jahren in der Innerschweiz sehr viel verändert. Die Einführung der integrierten Obstproduktion und des Pflanzenschutzes war ein erster Meilenstein. Der generelle Pflanzenschutzplan wurde abgeschafft, und es wurden für die Krankheiten und Schädlinge Schadschwellen eingeführt. Es erfolgte die Umstellung auf biotechnische Massnahmen bei der Wicklerbekämpfung mit Pheromonen (Verwirrungstechnik), der Einsatz von Granuloseviren und Bakterienpräparaten zur Bekämpfung der Raupenschädlinge. Heute ist das oberste Ziel, neben einer wirtschaftlichen Obstproduktion, möglichst rückstandsfreie Früchte zu produzieren. Durch die Anpassung der Brühemenge an das Baumvolumen und durch den Gerätetest wurden die Applikationstechnik optimiert und die Rückstände in den Früchten sowie die Abdrift zu Gewässern auf ein Minimum ...