«Wenn keine Perspektiven vorhanden sind, nützt auch die Tradition nichts»

Nach zwölf Jahren als Schaffhauser Rebbaukommissär und als Co-Leiter der Fachstelle Rebbau der Kantone SH, TG und ZH tritt der 45-jährige Markus Leumann überraschend auf Ende Jahr zurück. Was hat ihn dazu bewogen und wie bilanziert er seine Zeit als Amtsstellenleiter? Wir haben nachgefragt.

 

Markus Matzner  
Chefredaktor Fachzeitschrift Obst- und Weinbau
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 16 / 2022 , S. 6
SZOW: Markus Leumann, nach zwölf Jahren als Co-Leiter der Fachstelle Rebbau der Kantone SH, TG und ZH wechseln Sie nun in die Milchbranche zu «mooh»: Was war der ausschlaggebende Grund, den Reben den Rücken zuzukehren? Markus Leumann: Es sind drei Gründe. Erstens durfte ich zwölf Jahre lang im Rebbau wirken. Es war eine schöne und lehrreiche Zeit. Zu Beginn hatte ich noch keine grosse Ahnung vom Rebbau. Das wusste man, aber ich durfte ein Puzzleteil im Schweizer Rebbau sein und es freut mich, dass während dieser Jahre der Deutschschweizer Rebbau näher zusammengerückt ist. Der zweite Grund: Ich konnte bei der Umsetzung der Agrarpolitik 14 mitwirken, die auch eine grosse technologische und ökologische Entwicklung einleitete. Die Folge war auch die Umsetzung des Absenkpfads. Als Leiter des Landwirtschaftsamts steht man aber zwischen den Fronten. Die Vorgaben vom Bund müssen auch von den Produzenten mitgetragen werden und diese Umsetzung ist ein Verschleissjob. Den dritten ...