Rebberge in Sion, der Heimat von José Vouillamoz. (© Fabrice Smet)

José Vouillamoz – Ein Herz für alte Rebsorten

Er brennt für alte Rebsorten, ihre genetische Herkunft und ihre Geschichten. Er hat immer einen lustigen Spruch auf Lager und legt sich auch mal mit einem ganzen Kanton an: Der Ampelograph José Vouillamoz, der heute als stellvertretender Direktor des Weinclubs Divo agiert.

Artikel von:
Nicole Basieux
Westschweiz-Korrespondentin O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 06 / 2024 , S. 6
«Mein Tag beginnt mit einem Glas Fendant, den ich mir übers Müsli kippe – und anschliessend esse ich ein Raclette», witzelt José Vouillamoz auf die Frage, wie sein Alltag so aussehe. Nein, so sei’s definitiv nicht, winkt er ab, doch «die Leute mögen ja Klischees», entgegnet der Unterwalliser augenzwinkernd. Der 53-Jährige hat vor einigen Jahren der Wissenschaft und Forschung – er hatte Pflanzenphysiologie und Botanik studiert – den Rücken gekehrt und sich seiner Leidenschaft, dem Wein und alten Rebsorten, verschrieben. José Vouillamoz ist zwar inmitten von Rebbergen aufgewachsen, doch kommt er nicht aus einer klassischen Winzerfamilie. Sein Grossvater war bei einem Weinproduzenten angestellt und arbeitete somit in den Reben. Hin und wieder nahm er auch seinen Enkelsohn José mit. «Ich habe mich immer schon sehr für die Weinreben interessiert. Und ab der Pubertät auch für den Wein.» Bereits in jungen Jahren empfahl er dem Vater, den Dôle bei einem bestimmten ...