Auf dem grossen Landwirtschaftsbetrieb der Familie Brütsch auf dem Griesbach über der Stadt Schaffhausen stehen Dutzende verschiedene Hochstammbaumtypen, die regelmässig geschnitten werden müssen. «Wir können diese Bäume für unseren jeweils ausgeschriebenen Gartenobstbaukurs ideal nutzen. In diesem Jahr müssen wir diesen erstmals infolge der grossen Nachfrage doppelt führen», erklärte Sarah Bänziger vom Regionalen Naturpark Schaffhausen. Denn dieser grundsätzlich zweiteilige Kurs mit einem Theorieabend am Vortag und praktischen Schnittkurs ist Teil des Naturpark- Projekts zur Förderung von Obstgärten. «Wir sind am Vorabend mit dem Theorieabend gestartet, in dem die verschiedenen Systeme für die umfassende Pflege mit Schwerpunkt Schnitt mit dem Hochstamm-, Spindel- oder auch Spalierbaum thematisiert worden sind», erklärte der versierte Kursleiter Hanspeter Berger. Der am Strickhof pensionierte Obstbau-Fachlehrer versteht es ausgezeichnet, die entsprechenden Botschaften und Grundsätze rund um die Pflege und insbesondere den durchaus auch anspruchsvollen Schnitt zu vermitteln. Aufgrund der Stammhöhen erfolgt die Unterteilung in die verschiedenen Baumtypen. Ist der Stamm 1.80 m und länger, so gilt er als Hochstamm, darunter als Halbstamm.
Für die Kurse haben sich 39 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Dabei handelt es sich vorwiegend um Nichtlandwirte, die diesen zweiteiligen Pflegekurs nutzen, um sich das notwendige Fachwissen anzueignen.
Förderung zeigt Wirkung
Für dieses umfassende Förderungsprojekt setzt der Regionale Naturpark neben Finanzen auch Beratung ein. «Wir bieten jeweils die Bestellmöglichkeit für Hochstammbäume an, die wir mit einem beachtlichen Rabatt weitergeben. Zudem profitieren Pflanzer aus den Naturparkgemeinden von einem Beitrag von zusätzlich 50 Franken», sagte Bänziger. Hochstammbäume sind ein wertvolles und bereicherndes Element in der offenen Kulturlandschaft. Wirtschaftliche Gründe und der Wertverlust der Früchte liessen den Hochstamm in den letzten siebzig Jahren jedoch langsam verschwinden. Als Gegenmassnahme wird in der Region Schaffhausen die Förderung von seltenen Obstgartenvogelarten sowie der Erhalt der Sortenvielfalt als Genbank in den Vordergrund gestellt und Wissen weitergegeben. «Wir stellen fest, dass die Zahl der Hochstämme eher wieder zunimmt», stellte Bernhard Egli fest, der für den Naturpark die entsprechenden Beratungen durchführt.
Kommentar von Katja am 17. November 2024 um 09:16 Uhr
Grüezi Hätten Sie in absehbarer Zeit evtl noch einmal so einen Kurs? Gibt es Voraussetzungen für die Anmeldung? Vielen Dank für eine kurze Info. Lg
Kommentar von Leyla Roth am 21. November 2024 um 16:10 Uhr
Guten Tag Frau Horat, vielen Dank für Ihre Anfrage. Der Regionale Naturpark Schaffhausen bietet jährlich einen Obstbaumschnittkurs an, hier finden Sie weitere Informationen: https://naturpark-schaffhausen.ch/de/bildung/kurse-im-naturpark/obstbaum-schnittkurs.html Auch weitere Kantone bieten Schnittkurse an, hier bietet sich die Google-Suche für konkrete Standorte an. Wir hoffen, Ihnen geholfen zu haben. Beste Grüsse, Leyla Roth, Redaktion O+W