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Kulturführung Kirsche: Maschineller Schnitt und Erziehungssystem UFO

Kirschenbäume müssen für qualitativ hohe Erträge jährlich von Hand geschnitten werden. Pro Hektare werden dafür jährlich durchschnittlich 70 Arbeitsstunden aufgewendet, was rund 7 % des Arbeitsaufwands entspricht (Dietiker, Hanhart et al. 2017). Dies zeigt, Schnittarbeiten sind zeitaufwendig und dadurch teuer. Es stellt sich die Frage, ob bei Kirschen der Handschnitt teilweise durch einen maschinellen Schnitt ersetzt werden kann.

Artikel von:
Thomas Kuster
Agroscope, Wädenswil
Thomas Schwizer
Steinobstzentrum Breitenhof Agroscope
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 09 / 2024 , S. 12
Um die im Lead gestellte Frage zu beantworten, werden am Agroscope Steinobstzentrum Breitenhof seit Dezember 2015 vier Kirschensorten und zwei Erziehungssysteme auf ihre Eignung für den maschinellen Schnitt geprüft. Neben der Frage, ob der maschinelle Schnitt eine ökonomisch effiziente Ergänzung zum Handschnitt ist, werden auch die Auswirkungen des maschinellen Schnitts auf Wachstum, Erntemenge und Fruchtqualität beleuchtet. Weiter wird beurteilt, ob Krankheiten wie Pseudomonas durch die Schnittmaschine verschleppt werden. Nachdem in einem früheren Artikel die Jugendphase der Bäume beleuchtet wurde (Kuster und Schwizer 2020), liegt der Fokus nun auf der Vollertragsphase.

Schnittversuch Erziehungssysteme Drapeau M. und UFO

Die Kirschensorten Vanda, Regina, Bellise und Satin wurden im Dezember 2015 am Agroscope Steinobstzentrum Breitenhof gepflanzt (Unterlage Gisela 6, Reihenabstand 3.9 m, Baumabstand 1.8 m). Die vier Sorten unterscheiden sich bezüglich Wuchsstärke, Ertragspotenzial sowie Anfälligkeit gegenüber Krankheiten wie Pseudomonas (Tab.) und sind daher potenziell unterschiedlich gut für den maschinellen Schnitt geeignet.   Alle ...