Kündigung und Fluktuation: plötzlich und unerwartet?

Kündigungen und Fluktuationen sind ein alltägliches Thema in fast jedem Betrieb. Doch die Kündigungsrate lässt sich senken, wenn man als Chefin oder Arbeitgeber gewisse Regeln beachtet. Welche, das verrät Betriebsökonom Rolf Leicher im vorliegenden Artikel, als Start zu seiner vierteiligen Serie.


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Rolf Leicher
Dipl. Betriebsökonom, Heidelberg


Mitarbeitende, die nicht kündigen, müssen auch nicht ersetzt werden. Bei Fachkräftemangel ist die Bindung der Mitarbeiter meist die bessere Lösung als durch kostenintensive Stellenausschreibungen neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Weil sich qualifiziertes Personal nicht schnell finden lässt, kommt es darauf an, die bestehenden Arbeitsverhältnisse zu halten. Unter dem Begriff «Retention» (to retain: festhalten, bewahren) werden Bindungsfaktoren verstanden, mit denen das Unternehmen die Fluktuation der Mitarbeiter verringert. So kann das Personal zum Verbleib in der Firma motiviert werden. Wenn die Bindungsfaktoren verstärkt werden, sinken die Kündigungsgründe im gleichen Umfang.


Ursachen für den Abbruch

Der Entschluss eines Mitarbeiters, selbst zu kündigen, kommt selten unerwartet. Er bahnt sich langfristig an. Häufig sendet er lange vorher Signale seiner Unzufriedenheit aus. Zunächst kommt es darauf an, dass der Chef/die Chefin die «Warnzeichen» wahrnimmt, Unzufriedenheit nicht überhört. Wer ein offenes Ohr für seine Leute hat, sich mit ihnen befasst, wird die Unzufriedenheit frühzeitig feststellen. Ein Gewitter kommt nur ...