Mauerbienen zur Ertragssicherung in volleingenetzten Apfelanlagen

Insektenschutznetze sind in den letzten Jahren im Kirschenanbau erfolgreich zum Schutz vor der Kirschessig­fliege und der Kirschenfliege eingesetzt worden. Weniger etabliert, aber besonders im Apfelanbau von Nutzen, ist das Schliessen der Netze bereits vor der Blüte. Hierbei empfiehlt sich ein gezielter Einsatz von Bestäubern zur Ertragssicherung. 2020 wurde in einem gemeinsamen Versuch von Agroscope und Pollinature die Eignung von Mauerbienen als Bestäuber in volleingenetzten Apfelanlagen untersucht.


Damien Tschopp | Steffen Hagenbucher
Agroscope | Pollinature

Diana Zwahlen, Agroscope


Eine wirksame Massnahme zum Schutz der Obstanlagen vor Schädlingen ist das vollständige Einnetzen der Flächen. Ist bereits ein ­Hagelschutznetz vorhanden, wird es mit einem seitlichen Insektenschutznetz aufgerüstet zur sogenannten Volleinnetzung. Die seit­lichen Insektenschutznetze dienen als Barriere gegen das Eindringen von Schädlingen und bieten allein oder in Kombination mit ­anderen Massnahmen einen guten Schutz der Kulturen. Im Tafelkirschenanbau gehört die Einnetzung als wichtige Massnahme gegen die Kirschenfliege und Kirschessigfliege mittlerweile vielerorts zum Standard. Und auch für den Apfelanbau konnte die Schutzwirkung einer Volleinnetzung vor diversen Schädlingen (z.B. Apfelwickler und Kleiner Fruchtwickler) gezeigt werden (Zwahlen und Kuster 2017).

Besonders beim Kernobst ist es empfehlenswert, die Voll­einnetzung bereits vor der Blüte zu schliessen, um ­Blüteninfektionen durch den Feuerbrand über einfliegende Bestäuber zu reduzieren. Damit wird aber ein gesteuerter Einsatz von Bestäubern innerhalb der Anlage unerlässlich.


Mauerbienen als Bestäuber in volleingenetzten Apfelanlagen

Gehörnte Mauerbienen (Osima cornuta) sind exzellente Bestäuber von Kernobst (Ladurner et al. 2004). Ihre ...