Minimalistische Weinbereitung

Die Forderung nach nachhaltiger Wirtschaftsweise und Ressourcenschonung ist global in aller Munde. Daher wird auch in Bezug auf die Weinbereitung die Forderung laut, Trauben und Wein nachhaltiger zu produzieren und Ressourcen einzusparen. Was das heisst und wie das aussehen könnte, wird in folgendem Artikel thesenhaft erläutert.


Carsten Heinemeyer | Jörg Wiedemann
2B Concept Consulting | 2B FermControl GmbH, beides in Breisach am Rhein (D)
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 14 / 2022 , S. 12

Im Weinbau wird die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit teil­weise bereits umgesetzt. Es werden zum Beispiel weniger anorganische Mineraldünger eingesetzt und durch Einsatz von Wetterstationen mit Vorhersagemodellen zur Pilzbekämpfung weniger Pestizide verwendet. Im Anbau von sogenannten pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwis) wird eine weitere Möglichkeit zur Einsparung von Fungiziden und CO2 gesehen. 

In der Kellerwirtschaft hingegen steht eine nachhaltige Wirtschaftsweise erst am Anfang. Denn hier geht es nicht allein um die Einsparung der Energie bei der Verwendung von Maschinen zur Erzeugung von Kälte, Wärme, Pumpen oder Abfüllung, sondern auch um eine Reduzierung von Hilfsstoffen und allen weiteren Betriebsmitteln wie Flaschen, Verschlüssen, Verpackungen etc., die in der Weinbereitung benötigt werden. Denn die Herstellung von vielen Hilfsstoffen und Betriebsmitteln verbraucht, von der Öffentlichkeit oft unbeachtet, viel Energie und Ressourcen. Zudem ist die Entsorgung einiger Hilfsstoffe nach Gebrauch belastend für die Umwelt. Für eine minimalistische und nachhaltige Weinbereitung müssen daher Weinberg und Keller zusammen als Einheit betrachtet ...