Symptome des Birnenverfalls sind verfrühte Rotverfärbung und kleine Früchte. Besonders anfällig ist die Sorte Wasserbirne. (© Claudia Frick, Fructus)

Mit neuen Unterlagen gegen den Birnenverfall

An einer internationalen Tagung in Österreich trafen sich Fachleute aus mehreren Ländern, um über Strategien zur Bekämpfung des Birnenverfalls zu diskutieren. Verschiedene Ansätze sind möglich, am erfolgversprechendsten scheinen neue Veredelungsunterlagen zu sein.

Artikel von:
Claudia Frick
Fructus
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 05 / 2023 , S. 6
Die grossen Hochstamm-Birnenbäume leiden oft unter der Krankheit «Birnenverfall», auch bekannt als Pear decline. In der Schweiz sind gemäss einer Schätzung von Agroscope aus dem Jahr 2006 je nach Region zwischen 60 und 80 Prozent der Hochstamm-Birnbäume betroffen, Niederstammbäume weniger. Besonders anfällig ist die Sorte Schweizer Wasserbirne sowie die als Sämlingsunterlage verwendete Kirchensaller Mostbirne. Die Symptome der Krankheit sind relativ unspezifisch und nicht jedes Jahr gleich stark ausgeprägt. Das Laub von befallenen Bäumen wird bereits im Sommer rot und fällt frühzeitig ab, die Früchte bleiben klein. Der Baum verliert an Vitalität und kann frühzeitig absterben. Die Krankheit ist nicht neu, scheint aber in Kombination mit Stress durch extreme Witterungsbedingungen, insbesondere Hitze, vermehrt aufzutreten (Titelbild). Dieses Phänomen tritt auch im österreichischen Mostviertel stark auf. In dieser Region gibt es sehr viele alte, grosse Birnenbäume. Sie sind prägendes Landschaftselement und für den Tourismus wichtig. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich lud daher Ende November 2022 zu ...