Nachgefragt bei Küfer Roland Suppiger: «Spezialitäten bieten Potenzial»

Roland Suppiger ist Küfer in der Küferei Suppiger. Die SZOW hat mit ihm über die momentane Situation der Küferei in der Schweiz und über das spezielle Handwerk gesprochen.

Dieser Artikel ist Teil des Dossiers Fasstechnik. Weitere Artikel zum Thema: Whiskyreifung im Holzfass und Robinienholz für den Grappa-Ausbau.


Markus Matzner
Chefredaktor SZOW

SZOW: Herr Suppiger, wie sieht die momentane Situation der Küferei in der Schweiz aus?
Roland Suppiger: In der Schweiz gibt es noch drei bis vier Küfereien. Wir (von der Küferei Suppiger, Anm. Red) sind auf Grossfässer spezialisiert, stellen aber auch Barriques her. Immer grösser wird der Bereich für spezielle Fässer, z. B. Wellnessfässer wie HotPots, Whirlpools oder Fässer aus speziellen Hölzern. Da gehen wir auf den Kundenwunsch ein und können sehr individuell arbeiten.
 

Teilen Sie den Eindruck, dass der Zenit des Barrique-Booms erreicht ist?
Die Menge ist tatsächlich etwas zurückgegangen. Wir verzeichnen einen Trend bei Doppel-­Barriques mit einem Fassungsvermögen von 450 bis 500 Litern. Man erreicht so weniger Holzoberfläche im Vergleich zum Inhalt, was einen etwas harmonischeren, feineren Ausbau ergibt. Was ebenfalls zunimmt, z. B. im Wallis, sind Fässer für 2000 bis 2500 Liter, in denen Weisswein, z. B. Johannisberg oder Heida, ausgebaut wird: Das ergibt dann sehr elegante, fruchtige ...