Neue Verwirrungstechnik im Obstbau

Jeweils im Frühling werden in Obstanlagen Pheromonfallen zur Verwirrung von Apfelwicklermännchen aufgestellt. Mit den CheckMate-Puffern steht eine neue ­Methode zur Verwirrung zur Verfügung.


Roland Müller

Die Verwirrungstechnik ist ein seit Jahren angewendetes Verfahren, das besonders im biologischen Landbau wie auch im ÖLN zur Bekämpfung des Apfel- oder auch des Traubenwicklers eingesetzt wird. Bislang wurden vielerorts passive Dispenser eingesetzt. Das Pheromon wird in einen drahtähnlichen oder kapselförmigen Kunststoffdispenser eingemischt, aus dem der Lockstoff kontinuierlich verdampft. Mit diesem Verfahren sind beispielsweise im Weinbau rund 500 Dispenser je Hektar nötig, die mit beachtlichem Handarbeitsaufwand verteilt und an den Rebdrähten angebracht werden müssen.

 

Der sogenannte CheckMate-Puffer.

 

Innovation 

Die neue Methode arbeitet nun anders: Rechtzeitig vor Beginn des Falterflugs des Apfelwicklers müssen sogenannte CheckMate-Puffer für das Verstäuben des Pheromons über den Obstanlagen montiert ­werden. Dieses Gerät ist ein kleines technisches Wunderwerk, das ­gewährleistet, dass das Pheromon nur während dem aktiven Falterflug frei­­­­­­­ge­geben und versprüht wird. Dabei erstreckt sich die Wirkungsdauer über die ganze ­Saison. «Der Einsatz ist dank des raschen Handlings einfach möglich. Pro Hektare Obst werden zwei bis drei Puffer montiert», erklärt André Rohrbach vom Hersteller Stähler. Da Pheromone schwerer als Luft sind, senken sie sich entsprechend ab. Aus diesem Grund werden die Puffer über den Baumkronen montiert. «Berücksichtigt werden auch die verschiedenen Umwelteinflüsse wie Windrichtung, Topografie, Waldränder oder Hecken», erklärt Rohrbach. Deshalb hat die Planung für die ­Montage frühzeitig zu erfolgen. Die Parzellen werden gemäss den Vorgaben erfasst und die Puffer entsprechend montiert. «Der Apfelwickler ist ab 14 °C und vor allem nachts zwischen Abend- und Morgendämmerung unterwegs. Entsprechend steuern die Geräte auch die Freigabe des Pheromons», erklärt Rohrbach und ­ergänzt: «Wir stellen fest, dass der Wirkungsbereich deutlich höher ist als beim Einsatz mit den passiven Dispensern.» Für diese Art der Verwirrungstechnik spricht ausserdem, dass keine Rückstände auf Obst und Trauben anfallen. Nach dem Einsatz im Spätsommer werden die kleinen Geräte ein­gesammelt und recycliert.     

 

Der CheckMate-Puffer wird über der Baumkrone aufgehängt. (© Roland Müller)

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