Neues aus der Applikationstechnik im Obstbau

So wenig wie möglich, so viel wie nötig – dies ist das erklärte Ziel im Pflanzenschutz. Um es zu erreichen, dienen verschiedene Stellschrauben. Eine davon ist die genaue Applikation. Je genauer ein Pflanzenschutzmittel auf den Baum gebracht wird, desto weniger wird davon benötigt, was vorteilhaft für die Umwelt ist und Kosten senkt. Es lohnt sich, weiter zu forschen, da mit einer Massnahme allein kaum alle unterschiedlichen Zielgruppen zufrieden gestellt werden können.


Reto Leumann | Marlis Nölly
Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg

Patrick Stadler, Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg


Die genaue Applikation beginnt beim Befüllen des Tanks. Ein Wasseranschluss mit einem Durchflussmesser oder ein digitaler Füllstands-Sensor sind weit verbreitet (Abb. 1). Noch komfortabler wird es mit einer automatisierten Füllstation, die selbstständig die vorbestimmte Wassermenge betankt. Die Station stellt automatisch beim Erreichen der Literzahl ab.

 

Abb. 1: Digitale Füllstandsanzeige Inovel HMI.

 

Der Düsentyp und die Düsengrösse werden schon länger der jeweiligen Spritzung angepasst. Daher sind auf vielen Pflanzenschutzgeräten im Obstbau bereits heute schwenkbare Düsenhalter montiert, die es zulassen, zwei bis drei Düsensätze auf der Spritze zu installieren (Abb. 2). So kann der Düsensatz mit wenig Aufwand schnell angepasst werden. Dabei werden Antidriftdüsen oder noch besser Injektordüsen verwendet.

 

Abb. 2: Wanner-Projektspritze Düsenhalter 3-FACH.

 

Auch das Gebläse stand bereits mehrmals im Fokus, insbesondere der Gebläsetyp. Hochgezogene Axialgebläse produzieren weniger Abdrift, weil die ...