© Clémence Boutry

Nutzung von Apfel-Genressourcen für den Bio Anbau II (NAGBA II)

Alte Apfelsorten bieten eine Diversität an Baum- und Fruchteigenschaften und somit eine nutzbare genetische Vielfalt. Das übergreifende Ziel des NAGBA-II-Projekts war, zu prüfen, inwiefern Schweizer Apfelgenressourcen züchterisch oder direkt für die Tafelapfelproduktion im biologischen Anbau genutzt werden können. Dazu wurden über mehrere Jahre verschiedene alte Sorten auf ihre Baum- und Fruchteigenschaften unter biologischer Bewirtschaftung geprüft. Weiter wurden in der Apfelzüchtung bei Agroscope und Poma Culta alte Sorten mit hoher Krankheitstoleranz eingekreuzt. Die Akzeptanz der Früchte wurde mittels Konsumententests abgeklärt.

Artikel von:
Michael Friedli
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Frick
Clémence Boutry
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Frick
Simone Bühlmann-Schütz, Luzia Lussi, Nora Bataillard und Jonas Inderbitzin
Agroscope, Wädenswil
Niklaus Bolliger
Poma Culta, Hessigkofen
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 13 / 2024 , S. 21
Der Genpool an Schweizer Apfelgenressourcen konnte dank verschiedener NAP-PGREL-Projekten charakterisiert und grösstenteils pomologisch beschrieben werden. Eine vertiefte agronomische Prüfung der alten Sorten fehlt weitgehend, ist allerdings eine entscheidende Voraussetzung für deren direkte Nutzung in der Züchtung oder Produktion. Im NAGBA-II-Projekt wurden alte Apfelsorten und Nachkommen aus Kreuzungen mit alten Sorten auf ihre Bio-Anbaueigenschafen im Freiland getestet sowie deren Früchte bezüglich Qualität, Sensorik und Lagerfähigkeit überprüft. Dies beinhaltete verschiedenste Erhebungen im Feld zu Baumwuchs, Ertrag, Krankheits- und Schädlingsanfälligkeit. Neben den Erhebungen im Feld wurde mittels künstlicher Inokulationen die Feuerbrandanfälligkeit geprüft. Durch standardisierte Messungen und Degustation von Früchten wurde die Fruchtqualität unter die Lupe genommen. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Überprüfung der Lagerfähigkeit sowie schliesslich die Akzeptanz der Früchte bei Konsumentinnen und Konsumenten. In dieser Zeitschrift (SZOW 03/2021) wurden bereits Ergebnisse der «Top 30» der alten Sorten aus diesem Projekt vorgestellt. In diesem Artikel fokussieren wir uns daher auf Ergebnisse ...