OSMV-Studie: Die Vertriebskanäle für Schweizer Weine

Das Schweizer Weinmarkt-Observatorium (OSMV) hat eine zweite Studie über die Vertriebskanäle des Schweizer Weins durchgeführt. Es ergaben sich teilweise signifikante Verschiebungen im Vergleich zur Corona-Zeit.

Artikel von:
Alexandre Mondoux
Bastien Christinet
Roxane Fenal
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 14 / 2023 , S. 29

Nach einer ersten Studie, die 2021 durchgeführt wurde, hat das OSMV eine zweite abgeschlossen. Damit erfüllt es den Teil des Grundmandats, das mit dem Branchenverband Schweizer Reben und Weine (BSRW) und dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) abgemacht und mitfinanziert wird. Das nationale Kompetenzzentrum für die Weinwirtschaft mit Sitz an der Hochschule für Weinbau und Önologie in Changins führt diese Studie alle zwei Jahre durch, um die volumen- und wertmässige Bedeutung des Direktverkaufs, des Gastronomiemarkts, der Wiederverkäufer/Vertriebshändler und des Handels (Verkauf von Offenwein) zu messen. Diese Daten wurden durch eine Online-Umfrage gewonnen, die an Selbsteinkellerer, Einkellerungsbetriebe und Winzergenossenschaften verschickt wurde. Sie ersetzen die Daten des Projekts Mercuriale, das 2022 aufgrund einer zu geringen Teilnehmerzahl eingestellt wurde.

Höhere Teilnahme

Mit der Teilnahme von 163 Schweizer Weinkellereien repräsentiert die Stichprobe 29 % des vom BLW berechneten Gesamtkonsums des Schweizer Weins. Dieser Anteil stieg gegenüber den Ergebnissen von 2020, als 17 % des Schweizer Konsums abgebildet wurden. Im Vergleich zu 2020 zeigten die Ergebnisse eine gewisse Stabilität der Vertriebskanäle im Jahr 2022 für Weinkellereien, die weniger als 50 000 bzw. mehr als 300 000 Flaschen pro Jahr produzieren. Für die mittleren Kellereien (Jahresproduktion zwischen 50 000 und 300 000 Flaschen) stieg der Anteil der Verkäufe in den Bereichen Gastronomie zulasten des Offenverkaufs im Handel.

Über alle Kellereigrössen hinweg macht der Direktverkauf im Durchschnitt ein Viertel des Weinumsatzes aus, während sich die Verkäufe bei Wiederverkäufern und Händlern auf rund 60 % des Umsatzes der Kellereien belaufen. Der Gastronomiebereich wiederum ist für etwa 15 % des Umsatzes verantwortlich.
Die Studie bietet die Möglichkeit, wertvolle Daten zum Online-Verkauf, zu Weinbaupraktiken im Zusammenhang mit Zertifizierungen oder zu den Verkaufsdaten von Offenweinen (ohne Jahrgang) für die Gastronomie in Literqualität zu sammeln.

Die vollständige Studie wurde an die Swiss Wine Promotion (SWP), den BSRW und die regionalen Promotionsorganisationen übergeben. Eine Zusammenfassung soll per E-Mail an alle Schweizer Weinproduzierenden verschickt werden.

Situation Deutschschweiz

In der Deutschschweiz ist zwischen 2020 und 2022 eine gewisse Stabilität in Bezug auf die Bedeutung der verschiedenen Vertriebskanäle festzustellen (für Kellereien mit einer Jahresproduktion von weniger als 50 000 Flaschen). Bei Kellereien mit einer Jahresproduktion zwischen 50 000 und 30 0000 Flaschen ist ebenfalls ein signifikanter Rückgang des Handels zugunsten des HoReCa-Sektors (Hotels/Restaurants/Catering) zu verzeichnen.

Was die Analyse der Preisentwicklung im Jahr 2022 im Vergleich zu 2020 betrifft, so stiegen die Preise für den Direktverkauf insgesamt an.

Weitere Infos: www.swisswine.ch

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