Pflanzenschutz­mittel­reduktion dank Regenschutzfolie

Der Sommer 2021 war ausserordentlich regnerisch. Apfelproduzentinnen und -produzenten mussten vermehrt Fungizide gegen Schorf und andere Pilzkrankheiten einsetzen. Wir stellen Vor- und Nachteile einer Regenschutzabdeckung im Apfelanbau vor.


Autor_Sullmann Julia rund
Julia Sullmann
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 07 / 2022 , S. 21

Der Einsatz von Folienüberdachungen ist im Apfelanbau nicht verbreitet. Im Rahmen des Interreg-V-Projekts «Modellanlagen für den Integrierten Pflanzenschutz» wurde 2018 am Standort Wädenswil eine Apfelanlage mit den Sorten Gala und Bonita und einer Folienüberdachung installiert. Innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit wurden Vor- und Nachteile der Regenschutzfolien bewertet (Einstiegsbild, © Agroscope). Dabei wurde eine einheitliche Pflanzenschutzstrategie mit reduziertem Fungizideinsatz (LowResidue+) angewendet, um nachweisbare Rückstände auf den Früchten zu vermeiden und Unterschiede zwischen Regenschutzfolie und Hagelnetz zu verdeutlichen. 


Nasser Sommer 2021

Im Jahr 2021 hat es ausserordentlich viel geregnet. Dies zeigt auch ein Vergleich der Blattnassdauer in Stunden pro Monat in der Parzelle in Wädenswil für die Jahre 2020 und 2021 (Abb. 1). Im Jahr 2021 war die Blattnassdauer bis auf den Monat Juni während der ganzen Vegetationsperiode deutlich höher als 2020. Abbildung 1 zeigt auch, dass bei Bäumen unter der Folienabdeckung von April bis September die Blattnassdauer gleich null oder fast gleich null ...