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Pflanzenschutzsaison 2023 – Ein Rückblick

Die Pflanzenschutzsaison 2023 war geprägt von mehreren Witterungswechseln, deren Auswirkungen – positiv wie negativ – im Laufe des Sommers sichtbar wurden. Solche Situationen sind in den letzten Jahren immer wieder aufgetreten und es macht Sinn, die Kulturführung daran anzupassen.

Artikel von:
Michael Gölles
Fachberater Strickhof
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 14 / 2023 , S. 8
Wenn man die letzten Jahre betrachtet, merkt man, dass es so etwas wie ein «Durchschnittsjahr» nicht wirklich gibt. Jedes Jahr ist – mal mehr, mal weniger – geprägt durch unterschiedliche Witterungsphasen, die, kombiniert mit weiteren Faktoren, zu sehr verschiedenen Situationen im Pflanzenschutz führen. Das Jahr 2023 war in dieser Hinsicht eines, in dem diese Phasen besonders ausgeprägt aufgetreten sind.

Warmer Winter und verregneter Frühling

Begonnen hat das Jahr mit einem eher warmen und trockenen Winter ohne längere Frostperioden, mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen knapp über dem Boden und in 10 cm Tiefe im Januar. Der März und der April waren mit 18 bzw. 17 Regentagen und jeweils rund 100 Millimeter Niederschlag feuchter als in den letzten beiden Jahren. Es war allerdings ähnlich warm (Tab.). Die nasse Witterung setzte sich bis Mitte Mai fort und verlangsamte den Austrieb. Das führte zu einem stärkeren Auftreten von Kräusel- und Pockenmilben, Schwarzfleckenkrankheit oder Thripsen und von Schädlingen, ...