Pflaumenwickler – verwirrungs
technik als Basis einer wirksamen
 Bekämpfungsstrategie

Der Pflaumenwickler ist im Zwetschgenanbau ein seit langer Zeit bekannter Schädling. Bisher wurde er in der integrierten Produktion mit dem Wirkstoff Fenoxycarb bekämpft. Seit 2017 steht dieser Wirkstoff im Obstbau nicht mehr zur Verfügung. Alternative Insektizide sind zwar zugelassen, in der Schweizer Obstbaupraxis aber teilweise noch wenig erprobt. In Strategieversuchen wurde die Wirkung der Verwirrungstechnik als Einzelmassnahme und in Kombination mit Pflanzenschutzmittelbehandlungen geprüft.


Julien Kambor | Barbara Egger
Agroscope, Wädenswil

Die Weibchen der Pflaumenwickler (Grapholita funebrana) legen ihre Eier an Zwetschgen und Pflaumen ab. Die daraus schlüpfenden Larven bohren sich kurz nach dem Schlüpfen in die Früchte ein und zerstören diese durch ihre Frasstätigkeit. Der Pflaumenwickler schliesst in der Schweiz zwei Generationen pro Jahr ab. Zur Bekämpfung sind mehrere chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel (PSM) und Produkte zur Pheromonverwirrung zugelassen.

 


Pflaumenwickler-Larve in befallener Frucht bei der Ernte.
 

Agroscope prüfte von 2018 bis 2020 in verschiedenen Praxisversuchen Bekämpfungsstrategien gegen den Pflaumenwickler. Ein Schwerpunkt lag auf dem Einsatz der Verwirrungstechnik (VT). Der weibliche Sexuallockstoff des Schädlings wird dabei in der Luft in einer Zwetschgenparzelle so verteilt, dass die männlichen Falter die Weibchen nicht mehr finden und begatten können.  Bei geringem Vorjahresbefall und einer ausreichend grossen, isolierten Fläche ist diese Methode z.B. gegen den Apfelwickler im Kernobst sehr effizient. In Praxisversuchen wurde die VT ...