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pH-Überwachung bei Müller-Thurgau und Pinot noir in Wädenswil

Der Weinbau steht vor tiefgreifenden Herausforderungen. Der Klimawandel bringt Winzerinnen und Winzer unter Druck. Steigende Temperaturen und die zunehmende Wasserknappheit verändern die Bedingungen grundlegend – mit spürbaren Folgen für Reben, Traubenqualität und Weinstil. Kein anderes Getränk blickt auf eine so lange Tradition zurück wie Wein, doch seine Zukunft wird zunehmend ungewiss.

Artikel von:
Thierry Wins
Agroscope
Marie Blackford
Agroscope
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 12 / 2025 , S. 24
Höhere Durchschnittstemperaturen führen dazu, dass Trauben heute deutlich früher reifen als noch vor zwanzig Jahren. Die Lese findet früher statt, die Moste weisen höhere Zuckergehalte und damit auch höhere potenzielle Alkoholwerte auf. Gleichzeitig sinkt die Säure – und mit ihr verändert sich der Stil der Weine. Auch das Risiko von Spätfrost steigt durch einen immer früheren Austrieb.

Langzeitstudie zur Reifedynamik in Wädenswil

Seit 2020 wird in Wädenswil eine Langzeitstudie durchgeführt, die diese Veränderungen wissenschaftlich dokumentiert. Von August bis zur Lese werden über zehn Jahre hinweg wöchentlich Traubenproben der Sorten Müller-Thurgau und Pinot noir entnommen (Abb. 1).     Abb. 1: Start der Untersuchung auf Stufe BBCH 77. (© Agroscope)   Je 50 Fraktionen, bestehend aus fünf zusammenhängenden Trauben (Einstiegsbild), werden an das Agroscope-Labor in Changins geschickt, wo das Gewicht der Trauben sowie der pH-Wert, die Gesamtsäure und der Zuckergehalt des gewonnenen Saftes bestimmt wird. Die erhobenen Daten sind auf der ...