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Piwi-Sorten im Rampenlicht

Seit dem Jahr 2021, in dem viele Winzerinnen und Winzer nur mit grosser Mühe die Pilzkrankheiten unter Kontrolle halten konnten, ist das Interesse an Piwi-Reben stark gestiegen. Erst recht aufgrund der in Aussicht gestellten Finanzhilfen bei Neuanlagen. Piwi-Pionier Edy Geiger stellt die aus seiner Sicht vielversprechendsten Sorten vor.

Artikel von:
Edy Geiger
Piwi-Pionier, Thal (SG)
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 05 / 2023 , S. 8
Piwi-Sorten lassen Winzerinnen und Winzer auch in Phasen von schlechtem Wetter ruhig schlafen, da grössere Abstände beim Pflanzenschutz kein Problem darstellen. Kurze Regenpausen müssen nicht zwingend für Pflanzenschutz genutzt werden. Mit Reben aus pilzwiderstandsfähigen Sorten lassen sich einfacher gesunde Trauben erzeugen, da diese besser mit schlechten Wetterbedingungen zurechtkommen. Zudem bringen Piwi-Sorten folgende Einsparungen:
  • Weniger Kosten für Pflanzenschutz
  • Weniger Zeitaufwand für Pflanzenschutz
  • Weniger Treibstoffverbrauch durch weniger Fahrten
  • Weniger Bodenverdichtung, da bei Nässe keine Fahrten nötig sind
  • Weniger CO2-Ausstoss
Die Reduktion des Pflanzenschutzes senkt das Gesundheitsrisiko der Mitarbeitenden im Rebberg. Ausserdem ermöglichen Piwi-Sorten gute Argumente, wenn die Kunden Näheres über Pflanzenschutz wissen wollen (Umwelt und Klimaproblematik). Zudem ist es einfacher, mit Piwi-Trauben pestizidfreie Weine zu erzeugen und diese als etwas «Neues» anzubieten, das es auf anderen Winzerbetrieben nicht gibt.

Piwi-Sorten in der Schweiz

Gemäss der offiziellen Statistik für das Jahr 2021 wurden in der Schweiz rund 409 ha Piwi-Reben angebaut. Dies entspricht einem Anteil von ...