Rationalisierungsmassnahmen in der Weinwirtschaft

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Weinbaubranche haben sich in den letzten Jahrzehnten ständig verschärft – ein Wandel auf dem Absatz- und Arbeitsmarkt ist festzustellen. Hieraus ergibt sich für die Unternehmen die Forderung nach Rationalisierung der betrieblichen Abläufe, um die Produktion von Trauben und Wein zu steigern, zu verbessern und zu verbilligen.


Autor_Geyrhofer_Alois
Alois F. Geyrhofer
HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg

Durch den planmässigen Einsatz von Arbeit und sachlichen Mitteln im Weinbaubetrieb entstehen die Güter Trauben und Wein. Sie decken mittelbar oder unmittelbar den Bedarf, der die Bedürfnisse der Konsumenten aufgrund ihrer Kaufkraft befriedigen kann. Für die produzierenden Unternehmen hat sich dabei über mehrere Jahrzehnte hinweg ein Wandel vom Anbieter- zum Käufermarkt vollzogen. Aber auch die Rekrutierung von Arbeitskräften hat sich gewandelt: Nicht nur das Weinunternehmen sucht geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch die Bewerber wählen ein in ihren Augen attraktives Unternehmen, mit dem sie ihre Bedürfnisse und Interessen abdecken können. Dieser Wandel konfrontiert die Unternehmen mit grossen Herausforderungen:    
 

  1. Die Qualitätsansprüche der Kunden nehmen zu und die Produktqualität hat einen besonderen Stellenwert erlangt.
  2. Die Anzahl der Produktvarianten (Amphoren-Wein, Orange Wine, «Pet Nat» usw.) steigt.
  3. Die Entwicklungszeiten für neue oder geänderte Produkte müssen kürzer werden.
  4. Die Lieferfristen sinken.
  5. Die Anforderungen des Arbeitsplatzes nehmen zu (auch aufgrund der Lieferfristen).
  6. Die Suche nach geeigneten Mitarbeitenden, die möglichst viel ...