Die Schwarzholzkrankheit ist eine durch Zikaden übertragene Rebkrankheit, die erstmals in den 1990er-Jahren in der Schweiz entdeckt wurde und heute in Weinbergen erhebliche Ertragsverluste verursacht. Sie wird durch das bakterienartige Phytoplasma Candidatus Phytoplasma solani (16SrXII-A) verursacht und von der Zikade Hyalesthes obsoletus von Wirtspflanzen, die in Weinbergen vorkommen (Brennnessel, Winden) auf die Rebe übertragen.
Es gibt keine direkten Bekämpfungsmöglichkeiten für die Schwarzholzkrankheit. Befallene Reben können nicht geheilt werden. Die veränderten Temperaturen im Zusammenhang mit dem Klimawandel erhöhen das Risiko einer Infektion. In der Schweiz ist die Schwarzholzkrankheit ein «regulierter Nicht-Quarantäneorganismus», eine Einstufung für «besonders gefährliche, bereits weit verbreitete Pflanzenpathogene und -schädlinge» (Bundesamt für Landwirtschaft, BLW). Praktische und sichere Methoden zur Früherkennung und Prävention sind dringend erforderlich.
Ausgewählte Auswirkungen der Schwarzholzkrankheit der Rebe und deren Messung.
Neues Projekt
Ein kürzlich gestartetes Projekt hat zum Ziel, innovative Nachweismethoden zu einem praxistauglichen Paket für die Früherkennung zu kombinieren. Wie in der Abbildung ersichtlich, sollen die Auswirkungen der Krankheit auf die Reben erfasst und gemessen werden.
Das Projektkonsortium setzt sich zusammen aus der Universität Zürich (Projektleitung), der ETH Zürich, Agroscope und dem WBZW. In einem ko-kreativen Prozess sollen die Forschungsresultate aus Feldversuchen direkt in die Entwicklung von praxistauglichen Früherkennungs- und Präventionsmethoden einfliessen. Die beteiligten Weinbaubetriebe, der Branchenverband Deutschschweizer Wein (BDW), der Strickhof mit der Fachstelle Rebbau und der eidgenössische Pflanzenschutzdienst werden mitwirken. Die Resultate sollen auch wegbereitend sein für die Früherkennung der Quarantänekrankheit Flavescence dorée (Goldgelbe Vergilbung).